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Re: Wehren gegen Fesseln

geschrieben von nachtschatten  am 29.10.2010 um 13:19:35 - als Antwort auf: Re: Wehren gegen Fesseln von tilly
Hallo Tilly,


ich kann mich an eine ganz witzige und ausgiebige Diskussion mit dir hier im Forum erinnern. Und genau in diesem „freundschaftlichen“ Ton möchte ich meine Bemerkung hier verstanden wissen.

Als ich deinen Text hier gelesen habe, hatte ich so ein „Autsch“-Gefühl.

Was ich meine:

Dein Mann will aus „Angst, private Dinge könnten publik werden“ nicht mehr in die Richtung weitermachen, die du suchst. Und weil du das akzeptierst machst du ihm jetzt wieder „Steaks, Kottletts und so einen Dreck“.

Du hattest mal erwähnt, dass dein Mann eine wichtige Positon hat. Aber ob da was an die Öffentlichkeit kommt oder nicht, kann ja nur bei dir liegen. Wenn dein Mann jetzt also Paranoia schiebt, dass du ihm a la Kachel den Prozess machst oder ihn öffentlich bloßstellst, dann hat das nichts mit seinen Grenzen zu tun, oder seinen Vorlieben, sondern dann bedeutet das einen Vertrauensverlust!

Das ist, finde ich, nicht mehr damit ausgeglichen, dass er es dann eben nicht „oral“ bekommt. Und dass er dich dann beim Snooker sogar mal fesseln will klingt auch nicht gerade so, als ob ihr euch da entgegenkommt.
Ich weiss nicht, ob dein Prinzip des kleinsten gemeinsamen Nenners hier wirklich so Sinn macht. Vor allem, weil du beginnst, dir dabei selbst zu widersprechen:

„Jeder Mensch hat seine Grenzen und wirklich niemals dürfen diese Grenzen auch nur angetastet werden!“

und

„Genau da ist auch meine Grenze, weil ich Vegetarierin bin. Ich habe eine extra Kadaverpfanne und könnte da bei der Zubereitung glattweg reinkotzen.“


Ich habe mich entschieden, dir hier zu schreiben, weil ich beim lesen deines Textes das Gefühl hatte, dass es bei euch nicht mehr darum geht, eure gemeinsamen Vorlieben auszutesten. Ich habe eher das Gefühl, dass du, ganz entgegen deinem rebellischen Ton, eigentlich gerade sehr bemüht bist, eine gute Ehefrau zu sein und alles richtig zu machen. Du akzeptierst dabei Grenzen, die dir gesetzt werden, während es bei deinem Mann nicht um Grenzen im Gegenzug geht, sondern er einfach nicht das nötige Vertrauen in dich hat, dass wir alle gegenüber unseren gelegentlich submissiven Partnern als elementar empfinden dürften. (Ja, auch als Top muss ich meinem Sub absolut vertrauen können!)

Ich denke deshalb, dass du nicht ganz unrecht hast, wenn du überlegst, ob du auch mal einfach keine Lust haben solltest.
Ich glaube nämlich, im Grunde sehnst du dich danach, dass dich dein Mann an die Hand nimmt und an deine Grenzen führt. Stattdessen wirst du gerade „abgestellt“. Ich habe das Gefühl, ihr befindet euch in einem Gewirr aus Kompromissen und mit deinen straffen Prinzipen willst du dich eigentlich vor allem selbst davor schützen, zu merken, dass du gerade enttäuscht bist.

Du hast mir schon mal erklärt, dass du der Meinung bist, dass man nicht alles haben kann, und ich finde das sehr richtig. Aber wenn man alles nur noch als einen moralisch richtigen Kompromiss empfindet, kann das einem auch schaden.
Deshalb würde es euch gewiss nicht schaden, wenn ihr beide mal die Lust beiseite legt und über grundsätzliche Prinzipien in eurer Beziehung redet.
Mir scheint, in dir findet ein gar nicht untypischer Kampf statt: Du bist eine sehr stolze und selbstbewusste Frau und gerätst gelegentlich doch in den Konflikt mit deinem Wunsch, deine Kontrolle und deinen Stolz mal aufzugeben. Ich wünsche dir sehr, dass es dir gelingt, deinen wunderbaren Stolz und deine zutiefst menschliche Moral zu bewahren, ohne dass du dir dabei gelegentlich selbst im Weg stehst.
(Ich habe dieses Problem trotz all meiner Auseinandersetzung übrigens auch immer mal wieder)

Ich weiss, das sind sehr persönliche Worte für ein anonymes Forum. Deshalb klingt es auch blöd, wenn ich sage, dass ich das „freundschaftlich“ meine. Aber ich hatte das Gefühl, dass es dir beim Schreiben deines Kommentars ganz nebenbei wichtig war, diese Gefühle anzusprechen, die du gerade hast, und deshalb wollte ich darauf eingehen.

Ich hoffe, du findest meine Worte nicht zu hart. Ich wünsche mir wirklich nur, dass sie eine positive Auseinandersetzung anregen können.

Allerbeste Grüsse

nachtschatten
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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 29.10.2010 23:37
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