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Re: Wehren gegen Fesseln

geschrieben von tilly  am 12.12.2010 um 18:34:39 - als Antwort auf: Re: Wehren gegen Fesseln von nachtschatten
Hallo nachtschatten,
schön von Dir zu lesen.
Antwort dauerte wieder etwas, weil ja Snooker war. *fg*

>zum Glück habe ich das nochmal richtig gestellt, mit dem „Vertrauensverlust“. Ich bin trotzdem nach wie vor der Meinung, dass das kein fairer Zug ist, von deinem Mann. Es ist ja dann nicht so, wie du sagst, dass er „Hemmungen“ hat, weil ihm persönlich das schwer fällt, sondern er wirft dir insgeheim vor, dass du ihm nachträglich mit deinen Wünschen schaden könntest. (Ich denke dabei eben an seine Angst wegen des Kachelmannprozesses)

Das war nur Auslöser oder Vorwand. Im Grunde genommen steht ihm sein "Konfuziusspleen" im Wege.

>Ich hoffe, dir ist klar, was ich damit meine, wenn ich sage, dass das eine andere Ebene erreicht, bei der es nicht mehr nur um Entgegenkommen oder Kompromisse geht.

Dahin werde ich es erst gar nicht kommen lassen. Zudem hat er sich an anderer Stelle bewegt, was ja auch nett ist.

>Mir geht es darum, Muster aufzulösen, die blockieren, wenn ich es mal so platt sagen darf (keine Angst, ich bin kein Psychologe)

Jedes "Muster" grenzt aus und ist damit implizit eine Blockade.

>Genau so habe ich das auch in meinem vorherigen Text gemeint. Aber da hast du ganz richtig erkannt: Auch ich war zu bequem und habe es meiner Partnerin damit bequem gemacht. Es gehören eigentlich immer beide Partner dazu, um eine Situation festzufahren. Dagegen reicht schon einer, um die Dynamik wieder anzustossen, von der du auch schreibst.

Dazu sind wir beide viel zu beweglich. Er kann durchaus albern sein.

>Dagegen herrscht aber komischerweise in Beziehungen oft die Meinung: „Weil der andere sich nicht bewegt, kann ich mich auch nicht bewegen, nur wenn wir beide etwas tun würden, könnte ich meine Probleme mit dem anderen lösen“ Im Grunde genommen hat aber bei dieser Einstellung jeder seinen bequemen Platz in dieser Konstellation gefunden – die Harmoniefalle (das hatten wir schon mal in einer früheren Diskussion)

Damit ist die Beziehung schon tot. Stille Wasser sind nicht nur tief, sondern haben insbesondere viel Schlick. Wenn das mal hoch kommt und es muß mal hoch kommen, ist Ende in Gelände!


>Ich wollte also nur noch einmal betonen, dass man in einer Beziehung immer auch Verantwortung für sich selbst übernehmen muss. Dazu gehört natürlich dann auch reden, wie du selbst feststellst.
Das meinte ich übrigens auch damit, dass man in einer Beziehung leicht dem anderen die Schuld geben kann, für das, was einem fehlt.

Das mir da was fehlen wird, war mir von Anfang an bewusst. Also kann ich die "Schuld" dafür sicher nicht beim Anderen suchen.

>Wenn ich von all dem rede, rede ich nicht von einem berechnenden Handeln gegenüber dem anderen, wie du mir unterstellst.

Hatte ich das?

>Ich versuche eigentlich, von einem Verhältnis, das man zu sich und seiner Umwelt hat zu reden. Ich versuche aufzuzeigen, wie zum Beispiel beim Thema Lust beide Partner einer unbefriedigenden Situation Nahrung geben, durch die Art, wie sie mit sich selbst umgehen. Ich würde gerne auch darstellen, wie sich der scheinbar weniger „triebhafte“ Partner seine sexuelle Zufriedenheit erschafft, indem er sich auf der „Triebhaftigkeit“ des anderen ausruht:
Das „Defizit“, das er eigentlich am Ende immer mit dem Anderen teilt, kommt dafür durch dessen Unzufriedenheit auf ihn zurück. In der Wahrnehmung des „Zufriedenen“ werden diese beiden Dinge aber einfach getrennt, und erscheinen somit nicht mehr als das zusammengehörende Geflecht, das sie eigentlich sind.

Mal ganz davon abgesehen, das Du recht hast, bin ich nicht wirklich unzufrieden und wenn es denn so wäre, würden wir darüber reden können.

>Im Grunde ist man wieder bei der Position: „Wenn du weniger Lust (bzw. nicht so „komische“ Wünsche) hättest, dann wäre alles in Ordnung, denn ich bin so zufrieden. Weil du so bist, bist du unzufrieden, und damit sind deine Wünsche schuld, dass es so schwierig ist für uns beide.“ Also wieder eine subtile Form der Schuldzuweisung. Nicht berechnend!... damit ich nicht falsch verstanden werde, sondern mit einer Selbstverständlichkeit, die auf tückische Weise beide Partner so wahrnehmen.

Mein Partner ist zufrieden, macht mir keinerlei Vorhaltungen und tut alles ihm mögliche mich zufreiden zu stellen.

>Der Witz an der Sache, und der Grund, warum ich sage, dass ich mich für den „triebhafteren Anteil meiner Beziehung HIELT“, ist, dass es eben gar nicht stimmt, dass der „gemäßigtere Partner“ es schlichtweg einfacher hätte, wenn sein „flammendes Gegenstück“ nicht so fordernd wäre. Genau in diesem Fall nämlich würde ihm eine unbewusste sexuelle Bestätigung fehlen, die ihn wieder ganz aufs neue auf seine eigene Sexualität und deren Befriedigung zurückwerfen würde. Um so wichtiger für ihn (unbewusst, nicht berechnend) ist es, dass er diesen Zustand um keinen Preis verändert.

Ein wirklich interessanter Gedankengang, aber ich sehe das genau anders herum, denn ein fordernder Partner erzwingt beim Passiveren Frustrationen und Zweifel, zB. an der eigenen sexuellen Leistung.

>Aber wie gesagt: es reicht ein Partner, der diese Art der Verschmelzung aufbricht und eine neue Dynamik damit hervorruft. Das ist dann meist auch für den Anderen ein schmerzlicher und anstrengender Prozess. Der Grund, warum wir es oft nicht tun, ist aber tatsächlich meist vielmehr der, dass es auch für den Anstoss Gebenden eine harte, schmerzliche und auch riskante Selbstauseinandersetzung fordert.

Selbstauseinandersetzung gehört wie das Atmen zu Leben dazu. Wer das nicht will, landet in einer wie auch immer gearteten Sucht.

>Diese Verflechtungen bewusst zu machen, kann in einer Partnerschaft beinahe unmöglich werden. Aber ein ausgetüfteltes System an gegenseitigen Kompromissen kann meiner Meinung nach genau aufgrund dieser oft erst recht Gift für die Zufriedenheit beider Partner werden.

Über diesen Level sollten wir alle doch seit der Kindergartenzeit hinaus gewachsen sein. So nach dem Motto "Klaust du mir mein Sandförmchen, klau ich dir das Schüppchen" Das frustriert natürlich beide Partner. Dessen ungeachtet sind aber Kompromisse in einer Pertnerschaft unabdingbar.

>Dieses „Muster“ einer „strategisch orientierten Problemlösung“ entgegenzustellen war vorerst mein Ziel.

Da gibt es aber noch ein Gegenmodell:
Die Selbstverwirklichung über den Partner.
Das funktioniert natürlich nur, wenn beide Partner "so drauf" sind.
Das war übrigens für mich DER Grund, die Beziehung zu beginnen.

>Bin ich noch verständlich?

Absolut.

>Ich fürchte beinahe, ich habe nun noch mehr Verwirrung ausgelöst.

Ganz und gar nicht.

>Mit den Atomkernen muss ich mich wohl erst nochmal genauer befassen. Kann nur ahnen, worauf du hinaus willst, was an meinem mangelndem Wissen über Atomphysik liegen könnte. :-)

Naja, die Penne ist nicht nur zum Pennen da. *fg*

>Es wäre wohl egal, als was du dich hier im Forum ausgiebst. In meinem Fall kann ich sagen, dass ich wahrscheinlich so dermaßen das Gegenteil von dir bin, dass sich unsere „sozialen Kreise“ in dieser Welt nicht einmal von weitem sehen. :-) Insofern schön, dass man auf diesem Weg ins Gespräch kommt...

Nicht unbedingt. Die "besseren Kreise" sind für mich eine total langweilige Pflichtübung. Es schränkt mich ein, zB. nichts mehr vom Sperrmüll zu klauen, weil es ja wer sehen könnte. ...
Feine Klamotten sind Arbeitskleidung. ..

>Dann nochmal ganz liebe Grüsse,

>auch ich freue mich immer, von dir zu lesen...

Dem kann ich mich nur anschliessen.

Auch Dir ganz liebe Grüße!
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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 18.12.2010 03:38
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