hilflos, gefesselt und erregt

Willkommen in meinem Bondage-Forum!
Ich wünsche uns allen qualifizierte Beiträge, regen Austausch und viel Spaß!

Forum powered by
Baumwollseil.de - Kinky Shopping

Nutzungsbedingungen


[ Antworten ] [ Forum ] [ Neue Beiträge ]

Re: Pornografie, Moral und gesellschaftliche Verhältnisse (als Antwort an Tilly)

geschrieben von tilly  am 08.11.2012 um 22:55:25 - als Antwort auf: Pornografie, Moral und gesellschaftliche Verhältnisse (als Antwort an Tilly) von nachtschatten
Hallo nachtschatten

>Die Problematik, die ich dabei für mich sehe, ist, dass meine sadomasochistischen Fantasien eben auch einen rein fantastischen Anteil haben, in dem es durchaus gerade darum geht, das "Opfer" zu einem Objekt der Lust zu machen.

Ein schrecklich versautes KOPFKINO habe ich auch, denn Sex findet zuerst zwischen den Ohren statt.

>Gut, du hast ja mal erwähnt, dass dein Mann das eher für dich macht. Aber du hast auch geschrieben, dass er deshalb in einen Konflikt gerät, weil es seiner Moral ("Was du nicht willst, dass man dir tut...) widerspricht.

Nicht nur, aber auch. Das icxh das so will, ist eben schwer zu verstehen.

>Ich glaube, dass die Lust, die er daraus zieht, zumindest auf einer ganz speziellen Ebene eben genau dem widerspricht, was er allgemein für sie empfindet.

Sex sollte immer eine für beide lustvolle Tätigkeit sein. Die Art der Tätigkeiten muß also immer eine Schnittmenge der Interessen beider Partner sein.

>Einen Menschen, den ich liebe, nehme ich in den Arm, bin gut zu ihm, schütze ihn, helfe ihm. Sonst nichts.

Das ist der Punkt! Eine gewisse Achtsamkeit ist  wichtig.

Abhilfe bringen Gespräche und ein "Wuschkonzert", wo dann jeder mal abwechelnd darlegen kann, was er möchte.

Dazu gehört natürlich auch ein klares "Nein". Damit haben viele Frauen grosse Probleme, weil damit Zweifel an der eigenen Atraktivität aufkommen.
"Hat mich mein Partner dann noch lieb?"
Dazu läuft übrigens gerade ein Beitrag im WDR in "Frau-tv".
http://tinyurl.com/bw2o7u3

>In der realen Sexualität kommt eigentlich immer ein großer Anteil zusätzlicher Faktoren hinzu: Liebe, Anziehung, Respekt, Einvernehmen. Wenn man diese Faktoren weglässt, befindet man sich immer in einer realen Vergewaltigung.

Das hast Du gut erkannt.

>Inwiefern könnte man dann sagen, dass eine Porno-Darstellerin eben eine Art Künstlerin ist, die sich mit eigenem Gefallen einem Dreh zur Verfügung stellt, und damit bewusst ein Werk auf dieser reinen Fantasie-Ebene mitkreiert?

Inwiefern könnte man dann sagen, dass eine Porno-Darstellerin ausreichende "Gestaltungsmöglichkeiten" hat?

>Es fällt nämlich bei genauerem Hinsehen sehr schnell auf, dass die Pornografie, wie wir sie kennen, eines der Markenzeichen der kapitalistisch-marktwirtschaftlich verfassten Gesellschaften ist – mit Japan und den USA als den bekanntesten Vertretern sowohl dieser Gesellschaftsform, als auch von im legalen Rahmen produzierter und vertriebener Pornografie.

Diese Staaten haben interessanterweise auch ein starkes Interesse an "Volksverblödung" Dazu zählen insbesondere auch Gewaltdarstellungen in allen anderen Produktionen. Menschen sollen paranoid und beziehungsunfähig gemacht werden. Vergleiche zwischen USA und Kanada zeigen das. Die Gewalt in Südafrika nahm nach Einführung von TV expolsionsartig zu.

Auch und insbesondere Gewalt gegen Frauen!

Vereinzelte Menschen lassen sich besser manipulieren und ausbeuten.

Das zeigt sich auch bei den "Harzern", bei denen jeder Einzelne noch zusätzlich mit "Eingliederungsvereinbarungen" geknebelt wird.

>Und so hat man die Wahl zwischen A, B und C. Für eine mittellose Frau kann das bedeuten: A: Klos putzen, B: Pornos drehen, C: Obdachlosigkeit und/oder Entwürdigung. Natürlich ist diese Wahl nur oberflächlich frei, weil sie ja auch noch vom Konkurrenzverhältnis aller gegen alle durchzogen ist und zudem eine Entwürdigung in allen Wahlmöglichkeiten entsteht, wenn man den stummen gesellschaftlichen Zwang dazurechnet. Kurz: Wer die Klos schneller putzt, kriegt den Job. Wer beim Dreh zu mehr bereit ist, kriegt den Dreh.

Wir leben seit 40 Jahren in einer neoliberalen Gesellschaft. Das begann mit Maggie Thatcher und Helmut Schmidt, der übrigens mit Mitterand die Grundlagen für den Euro legte. Der Mensch wurde zum "Humankapital" das produktiv sein muß. Ausbeutung und Umverteilung von Unten nach Oben wird offensichtlich von der breiten Bevölkerung gewünscht. Kaum hat die SPD eine "Agenda 2030" angekündigt, steigt schon deren Beliebtheit an. Gerade die "Unterschicht" scheint knallharte Renten und Sozialkürzungen und "weniger Geld für viel mehr Arbeit" sehr zu lieben. Das ist wohl auch eine Form von SM und damit hier nicht OT. :)
Noch was zum Kanzlerkandidaten: http://tinyurl.com/c4hmuxo

>Ich bin der Meinung, dass wenn Pornografie aus diesem gesellschaftlichen Zusammenhang herausgenommen werden würde, dass sie dann im Grunde auf die Ebene von Kunst gehoben wäre.

Die Pornografie ist schon lange in der Kunst angekommen.

Allerdings kommt "Kunst" von "Können" und damit kommen auch massive Zweifel an der Kunst.

>All das Zeug da draussen gibt es deshalb, weil irgendwo irgendwer eine Menge Kapital daraus schlägt, und nicht, weil so viele Frauen so affenscharf darauf sind, das alles vor der Kamera zu machen.

JA!

Diese unsäglichen Fernsehwerbungen:
"Geiles Luder", "Versautes Flittchen", etc. sollen ja einmal den Mann enthemmen und ferner sugerieren, alle Frauen seinen so.

Der Mann fühlt sich aufgewertet und die Frauen werden zu Dreck. ...
... Das ist Porno!

Liebe Grüsse.

PS. Könnte man bitte o und 0 aus den Capchata heraus nehmen?
---
Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 08.11.2012 22:58
---

Antworten zu diesem Beitrag:

[ Antworten ] [ Forum ] [ Neue Beiträge ]