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Re: Langsam vorantasten

geschrieben von rulaman  am 26.10.2007 um 11:32:32 - als Antwort auf: Langsam vorantasten von Bruder Dick


Hallo Br. John,


manchmal gib es Texte, über die muss man etwas länger nachdenken, zum Beispiel Deiner:
Zu Anfang: Ich freue mich mit Dir, dass Ihr miteinander soweit gekommen seid und - es klingt zumindest so - beide daran Spaß habt. Wenn ich jetzt eigene Erfahrungen einfließen lasse, dann sind das meine Erfahrungen, die ich unter ganz anderen Voraussetzungen gemacht habe! Ihr müsst Euren Weg finden, dabei können Gedanken und Erfahrungen anderer vielleicht Teile für Euer eigenes Puzzle sein, mehr aber nicht.


Ich möchte eine wenig FiloSoFisch werden: Du schreibst etwas von konservativem christlicher Erziehung: Das kann natürlich eine Grundlage dafür sein, dass Deine Frau nicht über das Thema  sprechen will. Vielleicht, weil sie sich (noch) nicht eingestehen kann, wieviel Spaß sie daran hat. Vielleicht ist es ja ein Brücke, wenn sie entdeckt, dass die Ehe ja gerade der Ort ist, an dem die Freude am Sex ihren Ort hat. Eine langfristige positive Sexualität ist ja gerade ein Baustein für die eine Dauerbeziehung. Und solange Ihr Euch wirklich einig seid und die Menschenwürde gewahrt bleibt, gibt es erst da Grenzen, wenn es um Versklavung, Hörigkeit, Entwürdigung oder Körperverletzung geht.


Welche Brücken kannst Du Deiner Frau bauen? Vielleicht ist es hilfreich, Ihr auch einmal eine Rollenwechsel anzubieten: Sie aktiv, du passiv. Damit zeigst Du, dass Du Ihr mit genausoviel Vertrauen begegnest, wie umgekehrt. Und ein solches switchen betont den Spielcharakter. Wir tun das seit dem Anfang unserer Fesselspiele so um 1980, auch wenn ich zu 90% der Aktive bin, weil meine Frau ein wenig http://bilder.parsimony.net/smilies/herz-rot.gif alt=herz-rot>faulhttp://bilder.parsimony.net/smilies/herz-rot.gif alt=herz-rot> ist. Dies bietet Dir die Möglichkeit, auch einmal etwas "härteres" anzuschaffen, etwa Lederfesseln oder Handschellen. Das ist ja dann erst mal für Dich - und wenn Sie dann wieder unten ist, hat man so was halt schon im Haus - wie praktisch. Dabei geht es nicht um Überlistung, sondern darum, ihr die Angst vor der eigenen Courage und dem eigenen Spaß an der Freude zu nehmen.


Zu Deinen Fragen:


Wir gehören wie güfix und stahl - siehe oben - auch zum kleinen Rudel der Bondage-Dinosaurier und haben die Silberhochzeit schon hinter uns. Als wir anfingen, gab es in den Buchläden noch nichts zum Thema und so was wie's Internet kam nur in Science-Fiktion Büchern vor. Also haben wir in vielen Jahren Stück für Stück immer mehr ausprobiert: Erst einmal alte elastische Binden aus dem Verbandskasten, dann aus Strickwolle gedreht Stricke.  


Dann gab's  in der ADAC-Motorwelt kleine, vielsagende Anzeigen mit Rimba-Produkten. Die Hand- und Fußmanschetten sowie den Knebel von vor 20 Jahren haben wir bis heute im Einsatz. Als ich dann das erste Mal Handschellen organisiert hatte, bekam meine Frau einen Anfall - es ging aber nicht so krass ab, wie bei stahl. Dann kamen meterweise Bauwollseile jeder Dicke, Ketten, Schlösser ... Naja - und so wurden wir zu immer besser ausgerüsteten "Halbprofis". Das schöne ist, dass dieser  Prozess über Jahrzehnte gegangen ist, sodass wir immer wieder Neuland betreten haben.  


Dabei haben wir viel geredet, aber nach dem Buch "joy of sex" war das Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger auch nahezu Pflicht. In dem Buch gab's übrigens einen ganz kurzen Beitrag über Fesselspielchen. Für uns blieb das Schlafzimmer immer unser http://bilder.parsimony.net/smilies/updown.gif alt=updown>Hauptkampfplatzhttp://bilder.parsimony.net/smilies/updown.gif alt=updown>, zumal wir hinter dem Bettrahmen versteckt ein paar Ösen in der Wand haben - zwecks Schnellbefestigung. Wir waren aber auch schon in entsprechenden kinderfreien Zeiten vom Keller bis zum Dach und auch im Wald und auf der Heide aktiv. Ich hatte dabei immer das Ziel, sie so zu fixieren, dass eine eigenständige Flucht unmöglich ist. Deshalb halten wir das meiste in den Standard-Sexshops für untaugliches Spielzeug: Handschellen mit Hebelchen zum Selberöffnen ebenso wie die meisten Klettverschluss-Produkte und leicht zugängliche Schnallen.


Insgesamt halten wir es ebenso wie Stahl: Treue ist uns total wichtig. Dabei leben wir nach dem Motto: Appetit kannst Du Dir gerne woanders holen, aber gegessen (GV) wird daheim. Das beeinhaltet dann auch sehr viele Freiheiten, die wir uns ganz bewusst gegenseitig geben.


Ich hoffe, für Dich ist ein wenig dabei, womit Du etwas anfangen kannst.


Grüße vom


Rulaman






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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 18.12.2007 21:03
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