Dänemark schafft SM als Krankheit ab  hilflos, gefesselt und erregt  Dänemark schafft SM als Krankheit ab
Dänemark schafft als erstes Land per Verbot durch das Gesundheitsministerium vor 29 Jahren die Diagnose F65.5 der ICD-10, also SM als Krankheit, ab.

Nutzungsbedingungen

[ Antworten ] [ Forum ] [ Neue Beiträge ]

meine Rezension - Shades of Grey

geschrieben von Seilchen  am 17.08.2012 um 13:56:04
Hallo zusammen,

Da ich im Urlaub war, kommt meine Rezension erst heute:

Die Protagonistin Ana ist etwas zu tapsig, wird etwas zu schnell und zu oft rot, ist stur und hat Probleme mit ihrer Schizophrenie. Neben ihr spielen ihr Unterbewusstsein und ihre Innere Göttin mit. Sie ist aber auch klug, schlagfertig und hübsch.
Christian Grey ist zu schön, zu reich, zu smart und - Anas Meinung nach zu sehr von SM besessen. Außerdem eifersüchtig und versucht in allen Lebenslagen die Kontrolle zu haben.
Als die beiden zusammenkommen, beginnt eine Beziehungskiste mit vielen Höhen und Tiefen.
(Kurzbeschreibung, das Ende des ersten Bandes wird nicht verraten)
Anas Problem ist, dass sie vor Christian noch mit keinem Mann intim war, er ihr aber sofort erklärt hat, dass er SM'ler ist. Sie selbst kann mit der Thematik gar nichts anfangen und hät ihr (leider - von "unserer" Siete aus betrachtet für Abartig und pervers.
Da sie ihn haben möchte (nicht wegen seinem unermesslichen Reichtum, was Ana sympathisch macht) und beginnt ihn zu lieben, macht sie bei seinen SM-Spielen mit.
Wenn Ana mit ihm Sex hat, werden ihre Empfindungen durch seine Spielarten verstärkt und sie will mehr, als sie eigentlich zu nehmen bereit ist, was sie jedoch wieder in Gewissensbisse stürzt, weil das alles ihrer Meinung nach ja nicht sein muss und nicht normal ist.
Christian wurde in zartem Alter als sub in die SM-Szene eingeführt und kann sich Sex ohne SM nicht vorstellen. Er hielt Ana anfangs für devot. Schnell merkt er, dass es nicht so ist und da er sich sich sehr schnell in Ana verknallt hat, versucht er ihr zu geben, was sie möchte. Er fragt auch oft nach, wie es ihr geht und macht nichts, was sie nicht will, erklärt auch seine Handlungen und was ihn ihm da vorgeht, was ihn wiederum sympathisch erscheinen lässt.

Es ist ein Frauenbuch. Es wird von einer Frau erzählt (Ana erzählt in der Ich-Form), weswegen mir auch klar ist, dass viele Männer das Buch eher weglegen als Frauen. Vielleicht erkennt sich aber in den Zweifeln und Selbstzeifeln die eine oder andere Lederin wieder, die selbst keine SM-Neigung hat.
Den Pulitzerpreis bekommt dieses Buch nicht. Ich weiss nicht, ob es an einer schlampigen Übersetzung liegt oder die Autorin manche Wörter wirklich so unendlich oft in einem Satz benutzt hat. Schade ist, dass sich Ana gar nicht mit dem SM-Gedanken identifizieren kann (obwohl sie geil wird) und SM als krank bezeichnet. Sie versucht, ihn zu heilen. Hier hätte ein wenig mehr Übereinstimmung der Neigungen dem Buch gut getan, finde ich.

Ich werde den zweiten Band dennoch lesen, weil ich wissen will, wie es weitergeht.

Und ich möchte auch Männern raten, das Buch zu lesen, denn die SM-Szenarien finde sicher nicht nur ich spannend. Es ist kein Leitfaden, aber das eine oder andere Szenario könnte Man(n) vielleicht in sein Repertoire übernehmen. Bis auf Kabelbinder (Christian, Kabelbinder haben NICHTS, aber auch GAR NICHTS im SM-Spielzimmer zu suchen und erst recht nicht bei einer Anfängerin!!) sind alle Spielarten, die hier vorkommen recht harmlos und auch nachzuspielen, wenn man kein Multimillionär ist.
Die Szenen selbst regen an, finde ich. Und das langsame Vorgehen von Christian könnte auch ein Leitfaden für manche Paare sein.

Fesselnde Grüße
vom Seilchen
(nicht nur) gutes Seil


Antworten zu diesem Beitrag:

[ Antworten ] [ Forum ] [ Neue Beiträge ]