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Die Falle Teil 3

geschrieben von osiris  am 12.03.2023 um 07:28:39
Einige Sekunden darauf, kehrte Norbert zurueck und lud einen Stapel Kleidungsstuecke am kleinen Tisch ab. Bevor er sich mir zuwandte, bat er Petra auf ihn im Wohnzimmer zu warten. Die schluepfte in ihre Handschuhe, erwischte ihr Zeug und stoeckelte mit einem: “Bis gleich!”, aus dem Raum.
“Nun.. “, begann er und machte eine lange Gedankenpause. “Unabhaengig davon, wie du dich entscheiden wirst, schlage ich vor, dass du uns beim Essen Gesellschaft leistest, denn es wird Zeit dass Du wieder zu Kraeften kommst. Ich bin kein besonders guter Koch, aber bei Kleinigkeiten hab ich schon etwas Uebung.”
Waehrend er die Klettverschluesse der Lederarmbaender von meinen Handgelenken loeste, fuhr er weiter fort: “Ich habe drei Kleidungsgarnituren fuer Dich gebracht, von Dir haengt es ab, welches Du waehlen wirst. Und sei dir sicher, ich wuerde dich als meine Frau wollen, weil ich mich in dich verliebt habe, aus keinem anderen Grund. Als ich zum Bahnhof in Salzburg kam, erwartete ich eine nette Bekanntschaft, nicht aber, die Frau meines Lebens zu treffen …”
Ein Handy klingelte! Ein Handy.. das muss ich haben! – war mein erster Gedanke!
Norbert entschuldigte sich kurz, und verliess schnellen Schrittes den Raum. Die Tuer blieb offen und ich konnte genau vernehmen, dass er sein Telefon dass im Vorraum lag, abhob und
zu telefonieren begann.
Nun war meine Chance gekommen, denn meine Arme waren frei. In diesem Moment hatte ich nur einen Gedanken: “Telefon hin oder her.. egal, erst mal raus hier!” Alle Schmerzen vergessend, beugte ich mich vor, oeffnete die Fesseln an meinen Fussgelenken und sprang foermlich aus dem Bett. Ein vorbereiteter Kleidungsstapel enthielt Turnschuhe, lange Maennerunterwaesche und einen Trainingsanzug, den schnappte ich mir im Vorbeilaufen und fluechtete aus meinem Gefaengnis. Durch die Tuer in den Vorraum, widerstand ich gerade noch dem ersten Ansturm des Schwindelgefuehls, welches sich immer einstellt, wenn man zu schnell aufsteht. Obwohl sich mein Blick truebte und ich alle Farben sah, war der Freiheitsdrang staerker und ich widerstand dem Schwaecheanfall. Die Haustuere war genau zu meiner Linken, mit aller Gewalt riss ich sie auf und torkelte ins Freie! Norbert rief mir noch was nach, was ich nicht verstand. War mir auch voll egal in dem Moment.
Der stroemende Regen, die Orientierungslosigkeit und vor allem mein der Ohnmacht nahe Zustand liessen mich nur nach dem naechsten trockenen Platz Ausschau halten. Ich war in Hast, die Sicht war gleich Null. Links von mir, erkannte ich das Fenster, meines Zimmers an der Aussenwand der Hausmauer, dahinter die Hausecke mit einem angebauten, offenen Vordach – das war mein Ziel. Mehr torkelnd als rennend erreichte ich den vom Regen geschuetzten Ort und liess mich auf der Stelle auf meinen Kleidungsstapel niederfallen.
Nach einigen, tiefen Atemzuegen wich das Schwindelgefuehl langsam und machte dem Erfolgserlebnis platz es geschafft zu haben. Mein Verstand schaltete auf kalte Logik: Nun nur nicht aufgeben, kurz beruhigen, dann rasch anziehen und dann zum naechsten Unterschlupf – dort Plan schmieden. Splitternackt wie ich war, merkte ich schon, wie unangenehm kalt es doch war, somit beeilte ich mich, in meine Kleidung zu schluepfen. – Shit, ich muss die Socken wo verloren haben. Ich sah mich kurz danach um.
Wie vom Blitz getroffen, erschrak ich, als ich feststellte dass noch eine weitere Person hier war, ausser mir und zwar keine anderthalb Meter hinter mir! Das Ponygirl.. das waere meine Chance! – Der neben mir stehende Wagen war fahrbereit und mit den beiden Deichseln am Hueftgurt des Maedchens befestigt. Es war eine Art offene Kutsche in Leichtbauweise mit hohen, rollstuhlaehnlichen Speichenraedern und einer elegant Lederbezogenen Sitzbank, die im Notfall zwei Personen Platz bieten konnte. An den Achsen der beiden Raeder begann jeweils eine geschwungene Stange, an der noch das Fussbrett der Sitzbank befestigt war und fuehrte in weitem Bogen an beide Hueften des Maedchens. Das, mit einer leichten Decke bekleidete Maedchen stand mit geneigtem Kopf davor und wartete offenbar auf seine
Lenkerin.
Ich schlich dem Maedchen an die Seite und fragte fluesternd, ob
es mir bei der Flucht helfen wuerde. Das Ponygirl hob seinen Kopf und sah mich verdutzt an. Ich fragte nochmal: “Hoer zu, du bist meine einzige Chance von hier fortzukommen. Ich flehe Dich an, bitte hilf mir!” “Sie kann Dich nicht verstehen!”, vernahm ich Petras strenge Stimme, einige Meter hinter mir.
Ich wusste, dass meine Flucht nun schon zu Ende war. Petra stolzierte langsam auf mich zu und sprach weiter:”Sie kann kein Deutsch sowie niemand hier in der naeheren Umgebung. Ich, Norbert und noch eine Handvoll Personen ausgenommen, versteht sich!”
Ich wendete mich ihr langsam zu… “Ausserdem koennte sie dir nicht antworten, denn ihre Stimmbaender wurden schon vor langer Zeit durchtrennt.”, meinte sie und legte ihren Arm um meine Schultern um mich weiter vor das Maedchen zu geleiten. Mit geschickten Fingern oeffnete sie den Knopf, der die Decke des Ponygirls zusammenhielt und zog diese von dessen Schultern. Ich war schockiert!! Das arme Ding hatte keine Arme! Erschrocken und entgeistert blickte ich in Petras Augen. “Bisher banden wir die Arme immer auf den Ruecken, aber das behindert das freie Laufen. Diese Loesung ist viel praktischer.”
Ich konnte diese Grausamkeit einfach nicht fassen, total schockiert wand ich mich aus ihrer Umarmung und wollte nur weg von diesem Ort. Sie fasste mich gerade noch an einer Hand und hielt mich zurueck: “Wenn du willst erklaere ich dir das alles einmal, es ist nicht so wie du denkst! Aber hoer mir mal kurz zu, ich Lass Dich dann gehen!”
Ich drehte mich um, um sie zu beschimpfen, aber sie kam mir zuvor. Mit erhobenen Zeigefinger und scharfer Stimme flüsterte sie: “Wenn Du jetzt gehst, dann bist du echt verdammt bloed! Denk mal nach, was willst du denn schon tun? Du kannst nur mehr als Frau leben, und wenn du es bis zum naechsten Dorf schaffst, was glaubst du, dass dich dort erwartet? Glaubst du im Ernst, dass sich irgendwo im laendlichen, tschechischen Gebiet ein einziger Polizist was um dich schert? Selbst wenn du jemanden interessieren solltest, dann wirst du hoechstens vergewaltigt oder gleich so in ein Bordell verkauft! Oder was glaubst Du, warum wir unsere Ponyfarm hier so unbescholten betreiben koennen? Weil es hier absolut niemanden interessiert!!! Und noch so nebenbei. Du koenntest Norbert haben, du braeuchtest nur mit den Fingern zu schnippen! Er ist wirklich ein netter Typ. Ehrlich, sauber, freundlich.. genau wie sich jede Hausfrau in den sogenannten westlichen Laendern ihren Ehemann vorstellt. Ich wuerde ihn sofort nehmen, wenn ich eine Chance haette, aber du bist dir natuerlich zu stolz dafuer! oder was? Aber wenn du echt glaubst .. “, sie blickte kurz auf und wurde noch leiser, es war schon schwierig sie zu verstehen. “..wenn du echt glaubst du muesstest fort, dann sag es ihm einfach, er wird dich nicht zurueckhalten. Aber zumindest die Wahrheit aus Deinem Munde hat er verdient, ausserdem …”, sie stoppte, denn ich konnte auch vernehmen, dass Norbert hinter mir schon fast in Hoerweite war.
Sie zwinkerte mir zu, legte wieder ihren Arm um meine Schultern und wandte sich laut sprechend Norbert zu: “Mach dir keine Sorgen Norbert, das sind nur die Hormone ich hab dich ja vorgewarnt. Das war wahrscheinlich auch schon der Hoehepunkt der Umstellungskrise!”
Langsam geleitete sie mich ins Haus zurueck. Als wir an dem im stroemenden Regen stehenden Norbert vorbei schritten, meinte sie zu ihm, dass wir alleine, von Frau zu Frau sprechen muessten. Und dass er ihr Pony wieder zudecken solle, dann auf uns im Wohnzimmer warten, was er ohne Widerrede befolgte.
Sie fuehrte mich in mein Zimmer und wir setzten uns nebeneinander auf das Bett. Ich wusste ploetzlich nicht mehr was mit mir los war. Was war richtig, was falsch? War das ueberhaupt alles wahr was da herum um mich passierte? Meine Verzweiflung schwappte ueber und ich
musste ploetzlich von ganzem Herzen weinen..
Petra drueckte mich zaertlich an ihre Brust und waehrend sie meinen Kopf streichelte munterte sie mich auf, mich nur auszuweinen. Es dauerte mehrere Minuten, in denen sie mich troestete und mir gut zusprach, bis ich mich wieder einigermassen gefangen hatte. “Aber ich bin doch in Wirklichkeit gar keine,..”,stammelte ich beim Weinen. Mit ruhiger Stimme antwortete Petra:”Was bist Du nicht? Eine Frau? – Die Wirklichkeit, meine Liebe, die existiert nur in deinem Kopf! Was bist du dann, wenn nicht eine Frau? Ist es nicht das, was du in Wirklichkeit bist? Oder hat Norbert sich irgendeinen <  ganzen Herzen>> von der Strasse geschnappt und ihn gezwungen in der Rolle einer Frau zu leben? Nein, das hat er nicht getan! Du bist naemlich eine Frau! In Wirklichkeit bist du ein huebsches Maedchen, dem die Rolle eines Mannes von der Gesellschaft aufgezwungen wurde! Ist es nicht so?”
Beim Nachdenken ueber ihre Worte, hoerte ich kurzzeitig zu weinen auf. “Ist es nicht so wie ich sagte? – Schau mir in die Augen und sag das es nicht so ist, dann Lass ich dich sofort in Ruhe und nimm dich noch ein Stueck auf meinem Wagen mit, wenn ich heimfahre!”, forderte sie mich nochmal auf.
Ich nahm meinen Kopf von ihrer Brust und blickte mit meinen verweinten Augen in die ihren. “Ja, du hast recht!”, hoerte ich mich schluchzen, gleichzeitig konnte ich ihrem Blick schon nicht mehr standhalten und fiel ihr um den Hals, um an ihrer Schulter weiter zu weinen. Und wieder ermutigte sie mich, mich nur auszuweinen.
Langsam, nach einigen weiteren Minuten klaerte sich mein Geist und ich beruhigte mich langsam. Ganz sachte und vorsichtig loeste sie sich aus unserer gegenseitigen Umarmung und blickte mir freundlich in die Augen:”Weisst Du was? Ich hilf dir geschwind, dich herzurichten, dann gehen wir mal was Essen, ich hab naemlich schon einen Monsterhunger!”
Ich nickte mit einem gespielten Laecheln:”Mhmm”. Sie umarmte mich nochmal, gab mir total ueberraschend einen schmatzenden Kuss auf den Mund und erhob sich, mich an der Hand mitziehend vom Bett: “Setz dich rueber zum Spiegel und rasier dich erst mal. Es muesste dafuer alles im Schrank sein, ich schau inzwischen mal, was wir so zum Anziehen haben.”
Ich tat wie mir geheissen, und Petra klaubte die beiden, sich noch am Tisch befindlichen Kleidungsstapel durch: “Ist ja unglaublich, das passt ja nicht zusammen! Nein, das kann ja
niemand anziehen. Wart ich geh was anderes holen.” – Sie verschwand kurz, nur um nach etwa drei Minuten wieder mit einem kleinen Reisekoffer wieder aufzutauchen. “Denk dir nichts, das ist mein Koffer, der steht immer hier. Ich hoffe schon lange Zeit, dass Norbert mich mal bittet ueber Nacht zu bleiben, aber es passierte noch nie. Nun ist es sowieso hinfaellig”, antwortete sie auf meinen fragenden Blick hin, waehrend sie den
Koffer am Bett aufklappte.
“Ah, du bist mit rasieren fertig, dann zieh dich mal aus und nimm, wart.. der Strumpfguertel, haette schon gepasst, der BH auch, denn meiner waere dir sicherlich noch zu gross…”, dabei deutete sie auf die genannten Teile am kleinen Tisch. “.. hier, ein Spitzenslip von mir, nein, halt. Alles zurueck. Nimm den Strumpfguertel, der muesste dir passen. zieh ihn einfach an, beim Festziehen helfe ich dir gleich.”, murmelte sie und schon flog ein Slip, ein frisches Paeckchen naturfarbene Struempfe, und ein Taillenmieder mit Strapsen auf mich zu.
Der BH sass schon mal sehr gut. Sofort fiel mir auf, wie viel besser es sich doch so mit BH fuehlt, denn bisher hatte ich noch nicht darauf geachtet, aber wenn ich nicht lag, sondern mich in einer aufrechten Position befand, dann waren meine Brueste schon richtig zu sehen. Also es war bestimmt noch keine Groesse B aber A-Koerbchen, wie der BH den ich gerade angezogen hatte, waren beinahe zu klein. Das Taillenmieder war nur zum Drueberziehen und wurde dann vorne von Petra richtig fest verschnuert. Es war etwas eng, aber das war ich gewoehnt, ich hab frueher meine Hosenguertel auch gerne ganz eng getragen. ..Hab ich jetzt
gerade gedacht “frueher” ?… egal! Die Struempfe waren gleich an und danach der Slip ebenfalls. Petra hatte inzwischen ein pinkes, enges, langaermliges Feinrippshirt mit V-Ausschnitt gefunden und einen engen schwarzen Rock hervorgekramt. Beides zog ich rasch an. Der Rock endete eine Handbreit ueber meinem Knie und war so eng, dass sich die Verschluesse der Strapse leicht am schwarzen Stoff abzeichneten. “Aha.. “, meinte sie,”..die Schuhe, die Norbert hier fuer dich hat, sind etwas hoch..”
“Das geht schon in Ordnung, das sind meine eigenen”, erzaehlte ich nebenbei, als ich meine Schuhe erkannte. "Ahha,..”,antwortete sie verdutzt. “Setz dich jetzt hin, ich helfe Dir beim Schminken!” Gesagt, getan! Mit geuebter Hand und erklaerenden Worten, zauberte sie mir ein Gesicht, wie ich es mir noch nicht ertraeumen konnte, dass es meines war. Meine Haare wurden nur zurueckfrisiert, denn fuer eine vernuenftige Frisur reichte die Zeit nicht mehr. Ploetzlich verschwand Petra und kam mit einem merkwuerdigen Geraet zurueck, an dem sie irgendwas einstellte.
Ohne meine Frage abzuwarten, erklaerte sie, dass dies ein Geraet zum Ohrlaeppchenpiercen sei. Sie legte zwei knopffoermige Ohrstecker auf das Waschbecken und meinte, dass ich die tragen muesste, bis die frischen Loecher vollstaendig verheilt waeren. Nur heute soll ich die ihren nehmen, die sie sich sogleich herausnahm. Es waren dicke goldfarbene Reifen an einer Kette! Es machte zweimal kurz “klack”, dann waren meine Ohrlaeppchen
gepierct und ich setzte die Ohrringe ein. Einen Armreifen noch uebergestreift, Pumps an, und ich war soweit.
Petra musterte mich nochmal von oben bis unten und bedauerte dabei, dass wir keinen passenden Nagellack gefunden hatten und daher ganz darauf verzichteten. Erfreut, laechelte sie mir zu und umarmte mich herzlich. Sie bot mir ihre Hand an:”Komm, Lass uns gehen!” Ich nahm ihre Hand und folgte ihr, als ob sie meine beste Freundin waere.
Wir verliessen das Zimmer und durchquerten den altertuemlichen Vorraum, bis zu einer Tuer sichtbar neueren Datums, genau gegenueber der Haupteingangstuer. Dahinter erstreckte sich eine andere Welt. Die Waende waren weiss ausgemalt, der Boden war im Unterschied zum Vorraum, wo man nur am blanken Stein ging, hier mit Parkett ausgelegt, Bilder hingen links und rechts vom Gang, eine Einbaugarderobe, eine Vase stand in einer Ecke.. alles in Allem machte es den Eindruck, einer geschmackvoll eingerichteten Neubauwohnung. Rechter Hand stand eine Tuere, halboffen. Es war unschwer zu erkennen, dass sich dahinter die Kueche befand. Dann gingen wir an einer geschlossenen Tuere vorbei um danach durch den naechsten Eingang geradeaus in das riesengrosse Wohnzimmer zu stoeckeln.
Eine leichte, undefinierbare Angst beschlich mich in diesem Moment und ich wollte noch einen Moment warten, aber Petra zog mich foermlich mit! Norbert hatte uns schon kommen hoeren, voller Erwartung stand er in der Raummitte und musterte mich von oben bis unten, was mir die Roete ins Gesicht trieb. Durch meine ploetzliche Schuechternheit hatte ich meinen Blick gesenkt, etwas zu sagen fiel mir so schwer, das selbst der Versuch zwecklos war. Petra stupste mit ihrem Zeigefinger unter mein Kinn und deutete mir es anzuheben, was ich auch tat. Sie fluesterte in mein Ohr:”Eine Lady weiss wie huebsch sie ist, sie muss sich einem Mann nicht ergeben, indem sie ihren Blick senkt! – Hoch die Nase, Blick geradeaus!” Widerspruchslos folgte ich ihrem Rat und traf Norberts Blick.
Einige Sekunden lang, starrten wir uns nur an, ohne ein Wort zu sagen, keiner wollte die Stille brechen. Petra war es schliesslich, die die Initiative ergriff: “Aeh.. Elana, es liegt an dir, deine Entscheidung bekanntzugeben!” Mir war als haette ich diese Worte aus grosser Entfernung wahrgenommen, so gefangen war ich von seinem Blick. Es war mir noch immer nicht moeglich, was zu sagen. Petra versuchte nochmal die Stille zu beenden:”Oder wollen wir
zuerst speisen?” Ploetzlich fing sich Norbert und begann sich langsam auf mich zuzubewegen. Leise fragte er mich, ob ich mit den Bedingungen, die er gestellt hatte einverstanden war. Sofort, ohne nachzudenken nickte ich.
Nun kam er etwas schneller zu mir und umarmte mich ganz vorsichtig. Wie einstudiert erwiderte ich seine Umarmung und legte meinen Kopf auf seine Schulter, was er sofort mit einem Hauch eines Kusses auf meine Wange quittierte. Wieder schaltete sich Petra ein, die uns beide kurz beruehrte und voraus ins Esszimmer schritt. Gleich darauf folgten wir ihr und ich setzte mich an den runden Tisch auf den Sessel, den mir Norbert anbot. Er machte sich daran, die Vorspeise zu servieren, waehrend Petra Wein einschenkte. Bis zum Anstossen der Weinglaeser, sagte niemand etwas, aber es war klar, dass sich in jedem von uns im Geiste ganze Buecherbaende abspielten.
Norbert setzte sich zu uns, hob das Glas und begann feierlich mit dem Trinkspruch: “Auf unser aller, neues Leben! Auf Petra, du hast schon immer gewusst, dass wir beide als Partner nicht zusammenpassen, aber die besten Freunde sein koennen. Auf Elana, meine geliebte, zukuenftige Frau. Und auf mich selbst, denn ab heute kann ich behaupten, dass ich gluecklich bin.” Mit gegenseitigen Blick in unsere Augen und zustimmenden Nicken,
stiessen wir darauf an.
Nach dem ersten Glas Rotwein und schon bei der Hauptspeise, wurde die Stimmung langsam weniger steif und es begannen sich Gespraeche zu entwickeln. Zuerst unterhielten sich nur Petra und Norbert, ich hoerte nur zu.
Dabei erfuhr ich, dass es in dieser Gegend oftmals recht unwirtlich war, und das dies der Grund sei, warum in diesem wundervollen Tal insgesamt nur drei Anwesen standen. Es war das Haus, in dem wir uns befanden, die Ponyfarm, wo Petra wohnt, und irgendwo am Talausgang lebte noch ein alter Jaeger, den aber niemand richtig kannte. Es kam hier bei Regenguessen oft zu Ueberschwemmungen der Strasse, Murenabgaengen und mehrtaegigen Stromausfaellen. Im Winter war das Tal oft so zugeschneit, dass es von der Aussenwelt praktisch abgeschnitten war, da es keinen Winterdienst gab.

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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 12.03.2023 08:28
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