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Re: Devote Damen

geschrieben von Jeanette  am 10.01.2011 um 21:49:51 - als Antwort auf: Devote Damen von Lauscher
Hallo Lauscher,

ich weiß nicht so recht ob ich Dir da eine Auskunft geben kann, denn bei mir ist es nicht ausschließlich so, dass sich meine Devotheit nicht ausschließlich auf den Sex bezieht. Außerdem möchte ich voranstellen, dass ich ganz vieles von dem, was nachtschatten dargelegt hat, sofort unterschreiben kann.

Ich würde nicht gerade vom Gegenteil dessen sprechen, zu was du Auskunft haben wolltest, aber es mischt sich zumindest bei mir schon mit dem Alltagsleben. Wie Du vielleicht schon aus Postings von mir gelesen hast, bin ich doch recht häufig unter der "Kontrolle" meines Mannes, wobei sich das nicht zwangsläufig auf Sex, sondern auch auf viele Bereiche unseres Privatlebens niederschlägt. Ich bin auch berufstätig und habe dort zwar keine Führungsposition inne, muss aber oft beharrlich bleiben und bestimmte Positionen einfach durchsetzen, also quasi dominant sein. Und wenn mich jemand versucht hereinzulegen, oder eine Abrechnung des Stromversorgers zum dritten Mal den gleichen Fehler hat, könnte mein Gegenüber, ob am Telefon oder live, schon mal auf den Gedanken komme, ich sei eine Domina.  

Mein Mann würde mich nie so dominieren wollen, dass es sich negativ weder auf meinen Beruf, noch auf etwas anderes, was mir wirklich wichtig ist, niederschlägt, er weiß, dass ich das nie akzeptieren würde und er mich verlieren würde. Umgekehrt allerdings akzeptiere ich "privat" Dinge, die andere Frauen, die vielleicht "nur" sexuell devot sind, nie akzeptieren würden, weil sie sich da bereits zu sehr eingeschränkt sehen würden. Das betrifft Dinge wie Kleidung (hier hat im Übrigen auch das, was ich zur Arbeit anziehe(n darf oder muss) bzw. nicht anziehe (wenn er es gerne hätte), durchaus Einfluss auf das, was ich dann "privat" erdulden muss (oder darf), und aus Liebe und tiefer Befriedigung und Sehnsucht danach, mich ihm voller Vertrauen "ausliefern" zu können, auch (meistens gerne) aushalte und sogar bisweilen provoziere), Dinge wie Freizeitplanung, aber auch manchmal eine überraschende Situation z.B. im Restaurant, wenn er aus heiterem Himmel für mich mitbestellt und sich dann sehr darüber freut, dass ich das klaglos und ohne für andere sichtbare Zeichen hinnehme, wohl wissend, dass das in mir sofortige Gefühle auslöst (wobei er nie etwas bestellen würde, was mich anekelt, oder was ich nicht vertrage,etc). Gerade dieses oft nur für uns beide spürbare Einbringen unserer Neigungen in völlig alltägliche Situationen, für die mein Mann ein ganz besonderes Gespür hat, das dabei bewußt durch meinen Mann gesteuerte Austesten von Grenzen (siehe mein Posting zu Silvester dieses Jahr von gestern, genau das macht unsere Beziehung für mich und für ihn so einzigartig, so lebenswert und so glückbringend. Und genau hier, oder besser gesagt insbesondere hier, stimme ich erneut mit nachtschatten überein, dass jeder in seiner Beziehung hier eigene Aspekte, eigene Grenzpunkte und eigene Erregbarkeiten einbringt, denn natürlich macht nicht jede Sub es gleichermaßen erregt, wenn der Mann für sie ein Essen bestellt, und nicht jeden Dom wird es befriedigen, wenn seine Frau nur seinetwegen einen Rock statt einer Hose anzieht, etc.

Es betrifft aber auch manchmal wirklich einschränkende Dinge wie lange Fesselungen, Gehorsam, auch einmal eingesperrt werden, wenn ich abends weg will, etc. Da ist es schon manchmal so, dass mich eine "Maßnahme" zunächst "annervt". Das vergeht aber meistens recht schnell, und ich ziehe aus meiner vermeintlichen "Strafe" oder Einschränkung oft wunderbare Gefühle.

Von daher bewegen sich die Gefühle, die sich aus solchen Situationen bei mir, aber auch bei ihm einstellen, natürlich auch in einem erotischen und sexuellen Zusammenhang und sind oft Ausgangspunkt für das, was danach kommt.updown

Somit wirkt sich das alles entweder direkt (ziemlich gleich danach im "Bett") oder "indirekt" (also als eine Art Weg, auf den man geht und es vielleicht erst etwas später merkt, dass man ihn betreten hat) auf unser Sexleben aus, aber auch (und manchmal gerade) da ist es so, dass ich nicht immer nur die "Devote", d.h. für mich in diesem Fall die "Hinnehmende" bin, auch wenn ich dabei z.B. in Ketten gelegt bin, sondern durchaus (im Rahmen meiner Bewegungsmöglichkeiten) die aktive, die nicht nur im Bett, sondern auch mal aus einer ganz normalen Situation heraus (z.B. beim Fernsehen) einfach mal "anfängt" spitz, was entweder mal in ganz "normalem" kuscheligen oder "bewegteren", aber nicht unbedingt unserer Dom/Sub-Rollen zuzuordnendem Sex enden kann, in einer expliziten "Belohnung" durch besonders "erfüllendes" Verhalten meines Mannes, evtl aber auch in einer weiteren Episode der Unterwerfung/"Bestrafung", gezeigten Dominanz meines Mannes, enden kann. (Ich weiss nicht ob das noch verständlich ist, wenn das auch in einer tollen Fesselung und Knebelung bestehen kannzwinker, es ist halt nicht so eindimensional...)

Natürlich kann es auch genau dort enden, wo man es als "außenstehender" am ehesten vermutet, nämlich dass der dominante Part bestimmt, was im Bett passiert, und der oder die Devote sich dem (widerspruchsfrei) hingibt und auch etwas nur um des anderen Willen, nicht aber aus eigener Befriedigung, akzeptiert.

Was ich dir versuche damit zu beschreiben, ist, dass es mir, ähnlich wie nachtschatten, schwer fällt mir vorzustellen, dass es hier eine ganz konkrete Trennungslinie zwischen einem immer "devoten" Verhalten beim Sex (vielleicht im Sinne von alles zu akzeptieren, was der Partner möchte, oder sich dabei beschimpfen zu lassen und dabei einen Höhepunkt zu erleben, vielleicht sogar schlagen oder peitschen zu lassen) und einem mindeststens "ausgewogenen", wenn nicht sogar bestimmenderen Part im "restlichen" Leben innerhalb der Partnerschaft zu unterscheiden.

Da auch diejenigen meiner Freundinnen, die ebenfalls in einer "Dom/Sub-Beziehung leben und bei denen die Dom/Sub-"Rollen" - in mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Graden - auf Männlein und Weiblein genau so verteilt sind wie bei uns, keine direkte Trennungslinie zwischen Bettkante und dem Rest des Lebens ziehen, würde auch mich als "Betroffene" genauso wie Dich, lauscher, einmal interessieren, was andere berichten, die diese Trennungslinie schärfer ziehen.

So, das war viel, vielleicht zu viel, tut mir leid, und ich bin mir nicht sicher, ob Dir das jetzt weitergeholfen hat, aber die Frage hat bei mir schon einige Fragezeichen ausgelöst, und während ich gestern abend so leicht bis mittelschwer verschnürt und geknebelt neben meinem Schatz auf der Couch saß, ließ sie mich nicht mehr los, so dass ich meine Gedanken da mal fließen ließ und mich - sehr zum Leidwesen meines Mannes - nicht mit meinen Fesseln befasste zwinker. Danach habe ich meinen Mann so lange angebettelt, bis er mir den Knebel abnahm und ich mich dann auch mit ihm darüber unterhalten habe. Was ich dabei aber wieder gespürt und tief empfunden habe, war, dass wir beide in unserer Beziehung sehr glücklich sind. Das und nicht philosophische Diskurse ist mir, ist uns das Wichtigste, gleich welchem Klischee, Rollenbild oder anderem wir damit entsprechen.  

Würde mich auch sehr freuen, noch andere Meinungen und Erfahrungen zu lesen. Hoffe sehr darauf.

Liebe Grüße
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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 11.01.2011 10:31
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