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Selfbondage Session und Backup

geschrieben von FordPrefect  am 19.04.2014 um 00:51:59
Hallo zusammen,

nachdem Hermann die Tage ein heikles Thema hier angeschnitten hat (Self-Bondage und Gefahren) will ich Euch von meinem sehr intensiven Erlebnis diese Woche berichten.

Ich habe derzeit keine feste Partnerin sondern eher eine „Spielkameradin“. Ich bin normalerweise der dominante Part, aber ab und an wechseln wir. Ich stehe darüber hinaus schon seit meiner Kindheit auf Selfbondage und habe damit schon viele (zum Teil echt gefährliche) Erfahrungen gemacht. Von einer dieser wirklich haarsträubend gefährlichen Aktionen habe ich meiner „Freundin“ mal erzählt als wir an einem Abend geswitcht hatten. Sie war ziemlich schockiert und meinte, ich soll ihr bitte immer Bescheid geben wenn ich sowas mache, zur Sicherheit. Jetzt muß man dazu sagen, daß ich in einem kleinen Dorf wohne und sie ca. 30min Autofahrt entfernt lebt. Also nicht gerade um die Ecke...

Am Mittwoch hat es sich dann ergeben, daß sie bei einer Freundin, die bei mir im Dorf wohnt, zu Besuch war. Geplant war, daß sie gegen 21:30h von dort aufbricht. Also haben wir vereinbart, daß ich an dem Abend eine Selfbondage Session mache und sie mein Backup ist. Sie hat extra dafür einen Schlüssel für meine Wohnung bekommen und soll vorbei kommen, wenn sie nichts von mir gehört hat bis dahin. Ich habe mich dann mit einem Segufix System auf dem Rücken liegend ans Bett fixiert. Über meinem Bett hängt ein Vertilator, und an einem Ventilator-Blatt habe ich einen Eis-Release Mechanismus fixiert, der direkt über meinem Körper hängt. Idee: das Schmelzwasser tropft auf mich und wenn fertig, fällt der Magnet-Schüssel auf meinen Bauch. Meine Hände sind am Segufix-Bauchgurt fixiert und haben gerade so viel Spiel, daß ich den herunter gefallenen Schlüssel hoffentlich erreichen kann, aber nicht mit mir spielen kann. Das Risiko dabei ist, daß der Schlüssel beim runterfallen „weg huppst“ und ich dann ein Problem habe.

Bevor ich mich fixiert habe, habe ich mir einen aufblasbaren Vibrator hinten rein gesteckt. Damit der nicht raus rutscht und ich auch nicht mit heraus laufendem Gleitmittel Sauerei veranstalte, habe ich eine Windel angezogen. Ich muß dazu vielleicht erwähnen, daß aufgrund eines neuromuskulären Problems Windeln für mich nichts unangenehmes sind. Ich brauche sie manchmal Nachts, weil mein Körper vom "ich muß mal" Signal u.U. nicht immer wach wird... Meine Spielpartnerin mag diese Dinger allerdings gar nicht. Nun gut, der Vibrator im Po wurde also 4x aufgepumpt, dann eingeschaltet auf 2/3 Kraft und ich lasse ihn laufen so weit die Batterien tragen. Ich habe mich außerdem - bevor ich meine letzte Hand fixiert habe - mit einem Massagestab durch die Windel stimuliert. Das fühlt sich auch als Mann sehr sehr gut an!

Zusätzlich zur Fixierung habe ich meine Augen verbunden und meine ziemlich genialen Kopfhörer (leider sündhaft teuer) aufgesetzt mit ein wenig Chill-Out Musik. Diese Kopfhörer schotten jegliche Außengeräusche ab – das ist wirklich genial. Du liegst da und weil Du ja weder siehst noch hörst weißt Du nicht mal, ob Dein Backup schon im Zimmer steht und Dich beobachtet. Totaler Sinnesentzug. Super abgefahren!!! Dazu habe ich einen aufblasbaren Butterfly Knebel angelegt – das sollte sich im weiteren Verlauf als Fehler heraus stellen... Das Zimmer habe ich schön vorgeheizt, das Heizungsthermostat stand auf 25°C. Deswegen dachte ich dann auch, die Eiswürfel müßten relativ schnell schmelzen und habe 3 Eiswürfel verwendet. Außerdem hatte ich zuvor eine Whatsapp Nachricht bekommen, daß der Besuch meines Backups bei der Freundin evtl. etwas länger dauern wird. Paßt schon, dachte ich da nur. Es war ziemlich genau 20:00h als ich das letzte Schloss des Segufix Systems geschlossen habe. Den Massagestab habe ich vor dem Schließen des letzten Schlosses zur Seite gelegt.

So lag ich nun also da... völlig abgeschottet. Der Vib im Po. Der Knebel im Mund. Und warte bis der Schlüssel fällt. Nach ein paar Minuten bemerke ich die ersten Tropfen vom Eis, die auf meinen Körper fallen. Sehr interessantes Gefühl! Doch dann merke ich, wie die Tropfen nicht mehr zentral meinen Körper treffen, sondern immer weiter links aufkommen. Irgendwann kommen sie auf meiner Hand auf... der Ventilator bewegt sich etwas!!! Ich merke wie leichte Panik aufsteigt... die sehr warm eingestellte Heizung hat eine Art „Thermik“ erzeugt, und durch den Eis-Mechanismus ist der Ventilator nicht mehr sauber ausbalanciert. Er fängt an, sich leicht zu drehen! Was wenn der Schlüssel nun zwischen meine Füße fällt??? Ich habe meine Füße in einer spontanten Last-Minute Aktion ans Fußende gefesselt... kann also somit den Schlüssel dann auch nicht mit den Füßen greifen und zu den Händen führen. War das ein Fehler?

Aber schnell beruhige ich mich. Denn zum ersten Mal überhaupt habe ich ja heute einen Backup. Jemand, der nach mir schaut wenn ich mich nicht melde und mich los macht. Also lehne ich mich zurück und genieße... Nach einiger Zeit versuche ich den Massagestab zu erreichen. Klappt! Dann versuche ich den Stab an meine Windel zu halten, dort wo es sich besonders gut anfühlt. Klappt auch! Ich bin kurz vor dem Zeil... plötzlich merke ich aber, wie das Eiswasser auf den Stab tropft. Schlagartig wird mir bewußt, daß ein elektronischer Kurzschluß in meiner jetzigen Lage eine ziemlich schlechte Sache wäre... also verschiebe ich den Stab von der linken in die rechte Hand. Mit der rechten Hand komme ich aber nicht so gut dahin, wo es sich besonders gut an fühlt. Hatte die Hände ja eher stramm und vom Körper weg fixiert. Ich versuche mich zu stimulieren aber es reicht nicht für die Erlösung. Statt dessen merke ich, wie der Massagestab ziemlich warm wird. Also schalte ich ihn notgedrungen ab und warte bis er abkühlt. Danach fängt der Spiel von vorne an. Diesen Rhythmus wiederhole ich unzählige Male.

Dabei versuche ich immer wieder zu lokalisieren, ob meine Rettung bereits im Raum ist und den Eis-Mechanismus entfernt hat (darum hatte ich sie gebeten, falls sie früh genug kommt) oder ob noch Eiswasser herunter tropft. Ich kann ja weder sehen noch hören. Nur die Musik kann ich hören. Und an der Anzahl der abgespielten Titel kann ich ungefähr erahnen, wie lange ich schon so da liege.

Irgendwann fange ich an, die Titel zu zählen, um ein Gefühl für die Zeit zu bekommen. Denn der Knebel macht sich richtig schmerzhaft bemerkbar. Ich habe den Pumpball so fixiert, daß ich ihn nicht erreichen kann. Das bereue ich jetzt. Der aufgepumpte Vibrator ist auch zunehmend unangenehm... jedes Mal, wenn ich mit dem Massagestab kurz vor dem Ziel stehe und sich unten herum alles zusammen zieht, wird der Druck des aufgepumpten Vibrators unangenehm stark und ich verfehle das Ziel. Die Batterien des Vibrators wollen ebenfalls nicht aufgeben und ich fange an, den anfangs so angenehmen Eindringling als echet Qual zu empfinden.

Aber das schlimmste ist der Knebel. Und die Tatsache, dass ich anfange zu frieren. Vor allem an den Füßen und den Beinen. Ich kann mich durch den Segufix Bauchgurt und die Hand- und Fuß Fixierung kaum bewegen, so daß ich auch keine Wärme über die Muskulatur erzeugen kann. Und meine Wangen fangen an, innen drin richtig richtig zu schmerzen. Ich realisiere, daß 3 Eiswürfel ein Hauch zu viel des Guten waren. Und ich sehne mir meine Befreierin herbei!!!

Aber es soll noch eine ganze Weile Dauern, bis meine Befreiung naht. Noch ganze 10 Musik-Titel! Und bei Chill-Out Musik sind die Titel tendentiell länger als die Standard 4min!!! Um ca. 22:40 fällt plötzlich der Schlüssel. Er streift nass und eiskalt meine linke Taille und bleibt in Reichweite meiner linken Hand liegen. Mir fällt ein Stein vom Herzen!!! Ich ertaste den Magnet-Schüssel. Dann stelle ich mir die spannende Frage: ist meine Befreierin schon da und beobachtet mich??? Langsam und behutsam drehe ich den Magnet-Schüssel so zu mir, daß ich meine linke Hand frei machen kann. Als allererstes geht die Hand an den Knebel und läßt die Luft heraus. Dann wird der Knebel vorsichtig entfernt – was für eine Erlösung!!! Ich liege bestimmt 5minuten so da... nur die Linke Hand frei, Augen noch verbunden, Ohren noch abgeschottet – und genieße nur die Erlösung vom Knebel. Dann erst nehme ich die Kopfhörer ab, entferne die Augenbinde und anschließend öffne ich das Schloss des Bauchgurtes und an der rechten Hand. Dann greife ich zum Handy (über das bisher die Musik lief) und schicke die Nachricht „Ich bin wieder frei“. Antwort binnen Sekunden: „Gott sei Dank!!!“ :) Ich befreie mich vollständig und gehe ins Bad um Windel und Plug zu entfernen. Danach lege ich mich wieder auf das Bett... ich bin vollkommen erschöpft! So platt war ich schon lange nicht mehr.

Fazit:
(1) 3 Eiswürfel brauchen bei 25°C geschlagene 2,5h bis sie geschmolzen sind! Das habe ich in meiner Ekstase total falsch eingeschätzt, trotz aller Erfahrung.
(2) Ice-Release am Ventilatorblatt ist ne saublöde Idee... nächstes Mal muß ich das irgendwie arretieren. Das war reines Glück, daß der Ventilator sich nicht weiter gedreht hat!
(3) Die Idee, elektische Spielsachen und herunter tropfendes Wasser zusammen zu bringen, ist ebenfalls nicht gerade sehr schlau.
(4) Butterfly Knebel über 2.5h ist eine echte Herausforderung. Ich stehe total auf Knebel. Und mit einem Butterfly Knebel kann man viel besser den Speichel schlucken als mit einem Ballknebel. Aber vielleicht ist ja Knebeln beim Selfbondage generell keine so gute Idee.

Aber das aller wichtigste!!!
(A) ich habe schon viele Erfahrungen mit Selfbondage. Und ich habe es noch NIE so intensiv genießen können wie diesen Mittwoch. Ich konnte mich so wunderbar entspannen und fallen lassen, weil ich zum allerersten Mal einen Backup hatte. Jemand, der wußte was ich mache, und der ich vertraue daß sie nach mir schaut, wenn etwas schief geht. Das war ein absolutes Highlight!!!
(B) ich werde ab sofort nie wieder eine Selfbondage Session machen ohne Backup, wenn eine sofortige unmittelbare Möglichkeit der Selbstbefreiung nicht gegeben ist!!! Das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren am Mittwoch (Ventilator dreht sich, Eis dauert länger, Knebel tut weh, aber ich weiß „im Notfall kommt meine Retterin“) hat mich ein für alle Male geheilt!!!

Wie macht Ihr Gleichgesinnten das? Nicht jeder von uns hat ja einen Partner oder eine Partnerin, der/die eingeweiht ist! Vielleicht sollten wir uns mal überlegen eine Plattform ins Leben zu rufen, wo sich gleichgesinnte gegenseitig als Backup vermitteln können. Vielleicht eine eigene Rubrik in diesem Forum? Ich würde mich auf jeden Fall bereit erklären, in meiner Gegend (Rhein-Neckar-Raum) den Backup Job für gleichgesinnte zu übernehmen.

In diesem Sinne... enjoy – but play safe!
Torsten





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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 19.04.2014 00:51
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