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Re: Wehren gegen Fesseln

geschrieben von nachtschatten  am 29.10.2010 um 12:02:09 - als Antwort auf: Re: Wehren gegen Fesseln von Jeanette
Hallo,

meine Gedanken zu deinen Fragen:


Ich denke, eines der großen Geheimnisse der Faszination an Bdsm ist die Aufmerksamkeit, die man sich gegenseitig zuteil werden lässt. Wir Menschen sind so gestrickt, dass wir lieber provozieren, bis wir Ärger kriegen, als dass wir das Gefühl ertragen könnten, völlig unbemerkt zu sein.
Ich glaube, auch eine Bestrafung im D/s-Kontext lebt ein Stück weit von dem Gefühl der Aufmerksamkeit. Dom hat das Gefühl, weil er/sie weiss, dass seine/ihre Befehle Beachtung finden, und Sub, weil er/sie selbst bei einer Bestrafung das Gefühl genießen kann, für den Partner ganz im Mittelpunkt zu stehen. Vielleicht ist das ja eines der Geheimnisse, warum D/s-Beziehungen oft so innig und lange sein können: weil sich die Partner im Grunde ein ganz besonders hohes Maß an Aufmerksamkeit schenken. Etwas, das Aussenstehende oft gar nicht so erkennen.

Deshalb meine Meinung: Eine "Nichtbeachtung" des Partners als „Bestrafung“ würde diesem Prinzip völlig zuwiederlaufen. Genau deshalb scheinst du auch so eine Angst vor der Nichtbeachtung als Strafe zu haben –
...und genau deshalb halte ich ebenso Nichtbeachtung NICHT für einen Teil einer Bdsm-Beziehung!

Natürlich kann man Sub mal ein wenig schmoren lassen. Aber es sollte eben immer das Gefühl bei beiden da sein, dass ein gewisser Kontakt besteht, das Spiel am Laufen ist oder wie auch immer man das nennen mag.


Nicht abgesprochene Aktionen halte ich nicht nur für möglich, sondern in einem ganz bestimmten Rahmen sogar für wichtig. Ich denke, dass eine längere Beziehung wie ihr sie führt genau der Rahmen ist, in dem man mit diesem Punkt experimentieren kann. Denn die Voraussetzung ist, dass man einen Top hat, der einen gut genug kennt, um einschätzen zu können, was er wagen kann; dass es einen größeren Rahmen (die Beziehung) gibt, der beide Partner immer auffängt; dass die Kommunikation beider schon so ausgereift ist, dass man spürt, wann der andere genießt, und wann es eher kritisch wird.

Ich kann mir vorstellen, dass es ein ganz guter Weg ist, erst mal momentane Tabus festzulegen. Du könntest deinem Partner z.B. sagen, dass Nichtbeachtung dich absolut verletzen würde. Kann er dir dann die Sicherheit geben, dass er so nicht reagieren wird, findest du vielleicht den Mut, eine kleine Bestrafung zu riskieren, und er kann dabei immer noch kreativ und überraschend sein, weil ihr nicht vorher schon genau besprochen habt, was passieren wird.

Auf jeden Fall meine ich, dass es ohne einen Hauch kribbelnder Ungewissheit irgendwann öde wird. Es ist dann, als ob man nur noch ein Theaterstück spielt, das man vorher schon hundertmal geprobt hat.


Ich möchte hier trotzdem nochmal bemerken, dass ich selbst keine D/s-Beziehung führe, sondern vielleicht meine Erfahrungen aus partnerschaftlichen, vom Rest des Alltags abgegrenzten Sessions versuche auf die Ebene einer D/s-Beziehung in größerem Rahmen zu übertragen.

So, schon wieder viel länger geworden, als ich wollte... sorry.

Liebe Grüsse

nachtschatten
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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 29.10.2010 23:37
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