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Re: Knien

geschrieben von Amadea  am 30.12.2013 um 00:47:34 - als Antwort auf: Re: Knien von BigBoy
Hallo Big Boy,
ich danke dir für diese kritischen Gedanken. Und es tut mir leid, wenn es diese Gedanken in dir auslöst. Wenn mein Partner und ich unser Spiel spielen, dann bin ich sicher nicht den ganzen Tag in der Rolle der unterwürfigen Sklavin unterwegs. Das würde nicht funktionieren. Aber wenn wir uns im Spiel befinden, dann gibt es auch im Alltag klare Regeln für mich. Und da geht es nicht um Kleiderordnung oder ähnliches. Regeln, die mich im Alltag daran erinnern, dass ich mich derzeit in der Rolle der Untergebenen befinde. Ich frage also artig um Erlaubnis, wenn ich etwas gedenke zu tun, was ich sonst eben einfach mache. Und das erregt mich schon sehr. Mich an Regeln halten zu müssen, die wir ja gemeinsam festgelegt haben, geht an meiner sexuellen Erregung nicht spurlos vorbei.
Wenn er mich auf der Arbeit anruft, und sich danach erkundigt, ob ich noch Termine habe oder im Büro bleiben kann. Ob ich Termine in der Firma habe oder ob sonst noch etwas ansteht, dann spüre ich schon sehr dieses Kribbeln und werde begehrlich, da ich weiß, dass jetzt wieder etwas kommt, was mich an den Rand der erträglichen Geilheit führt. Und wenn er mir dann mitteilet, dass ich dann ab sofort im Stehen weiter arbeiten muss, dann könnte ich explodieren. Das macjt mich wuschig und an. Ich müsste Lügen, wenn ich nun sage, dass ich nicht auf meine Kosten komme.
Und ich weiß, dass ein Regelverstoss bestraft wird. Und auch das bringt mich dazu, genau dies zu machen. Gegen die Regeln verstossen.
Und es ist auch nicht so, dass ich mich selber aufgebe. Ich lebe was ich möchte. Besonders tief und besonders intensiv.
Ich habe ein sehr gesundes Verhältnis zu mir selber und zu meinem Körper.
Mein Partner kann mich und meine Emotionalität sehr gut einschätzen. Und darüber hinaus, wäre es kein Problem, wenn ich das Spiel jederzeit beenden würde, wenn es sich für mich richtig anfühlt. Das wäre nicht das Ende unserer Beziehung und würde rein gar nichts an Konsequenzen nach sich ziehen.
Als devote Frau, macht es mich ungemein an, wenn ich um Gnade bitte, sie aber nicht bekomme. Gefesselt zu werden und Haltungsstrafen ableisten zu müssen, sind für mich ein extrem hoher Lustgewinn. Und ich wäre enttäuscht, wenn dies zu schnell beendet wird. Das Leid dabei zu empfinden, entspricht meiner masochistischen Natur. Aber ich stehe nicht auf Schmerz oder Spanking. Ich akzeptiere keine Striemen und lasse nichts zu, was meinem Körper schadet. Und er würde das auch nicht wollen. In der Ecke zu stehen, und auf die Art entschleunigt zu werden, ist hart für mich. Aber auch feuer
Und wenn ich dann so allmählich meine Geilheit verliere, dann lässt er mich noch ein wenig zappeln, um mich dann durch Streicheln, Liebkosen, neben ihm Platz nehmen zu lassen, Zärtlichkeiten, etc, wieder sowas von anzuturnen, dass ich auf der Stelle kommen könnte. Doch dann schickt er mich mit den Worten zurück in meine Ecke: Dir ist ja sicherlich klar, dass dies noch nicht alles gewesen ist. Du wirst jetzt wieder deinen Platz einnehmen, und dort stehen bleiben, bis ich dir erlaube, etwas anderes zu machen." Würde er da nicht Unnachgiebig sein, würde es seinen Reiz verlieren. Und ich komme dabei absolut auf meine Kosten. Er auch.
Und in der Realität ist es ja nicht so, dass er den Zeitpunkt, wann wir das Spiel beenden, alleine bestimmt. Er spürt sehr deutlich, wann es mir genug ist. Und es bedarf kein Wort von mir, damit wir das Ganze wieder beenden.
Wir beide definieren uns nicht nur über Dom und Sub. Und das ist ein Segen. Würde bdsm für einen von uns, seine Bedeutung verlieren, so würden wir nicht unsere Beziehung verlieren.
Als Du meine Texte gelesen hast, war ich gerade wieder ganz frisch in der Rolle der Sub. Da bin ich meist sehr emotional und sehr intensiv in der Wahrnehmung meiner tiefsten Empfindungen. Genieße es, mich gegen die Regeln zur Wehr zu setzen und Grenzen zu übertreten. Ich liebe seine Art mich geschmeidig und sanft zu machen. Und das beschriebene Leid ist mein persönlicher Wunsch. Lustleid, gewissermaßen.
Vielleicht hilft Dir das, ein wenig besser nachvollziehen zu können, was ich eigentlich aussagen wollte.
Er kommt mir nicht entgegen, weil dies dem Lustverlust gleich käme.
In seiner Strenge kann ich mich fallen lassen und mich wohl fühlen.
Vielleicht gibt es auch nicht für alle Dinge eine Erklärung.

Liebe Grüße
Amadea

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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 30.12.2013 08:45
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