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Re: Fesseln und Durchblutungsstörungen

geschrieben von nachtschatten  am 26.10.2012 um 12:51:56 - als Antwort auf: Fesseln und Durchblutungsstörungen von Lady_Silence
Hallo,

Also eine richtige Bondage muss so sitzen, dass da nichts einschläft und nichts abgeklemmt wird. Dazu braucht es nicht nur Wissen sondern auch Erfahrung.

Da ich Bondage immer nur mit meiner Partnerin geübt und praktiziert habe, musste ich diese Erfahrung mit ihr sammeln. Das heisst, dass ich es auch nicht von Anfang an immer richtig gemacht habe. Aber hier war immer klar: wenn es für sie unbequem wurde, wurde sofort abgebrochen. Es lag an mir, herauszufinden, was ich besser machen kann bzw. muss. Auch die Straffheit der Seile sollte man zu Anfang immer wieder besprechen. Jeder Mensch hat einen anderen Körper und verträgt dementsprechend mehr oder weniger Druck. Die Erfahrung deines Partners kann hierbei immer nur seine Erfahrung mit dir sein. Und die kann er nur gewinnen, wenn er dich fragt.

Es gibt auch Fesselungen, die jeder nur für eine gewisse Zeit aushält. Ein typischer Klassiker ist z.B. die Oberkörperfessleung im japanischen Stil, auch gerne bezeichnet als Takate-Kote oder Box-Tie.

Kein Mensch kann ewig in dieser Fesselung bleiben. Aber bei der Frage, wie lange man das überhaupt aushält, spielt sowohl die Konstitution des Partners wie die richtige Technik eine Rolle. Wenn man die Seile an den falschen Stellen anlegt, können dort eher Nerven abgeklemmt werden, als wenn man sie nur wenige Zentimeter darüber oder darunter legt. Es gibt Wege, diese Stelle zu finden. Es ist Aufgabe deines Partners, sich zu sowas zu informieren. (Im Tutorial von Esinem wird das beispielsweise erläutert - jedes gute Tutorial und jeder gute Lehrer sollte dieses Thema mit einschließen) Ebenso sitzt diese Fesselung besser und bequemer, wenn man in bestimmten Phasen mit den Fingern zwischen Seilen und Haut durchfährt und das Ganze gleichmäßig zurechruckt. Zudem ist es sehr nützlich, auf eine exakt parallele Seilführung zu achten, weil nur so der Druck auf die Körperstellen in der ganzen Breite verteilt wird, was ebenso ein Abklemmen der Durchblutung verringert. Je breiter die Seillagen, umso besser ist auch der Druck verteilt. Je nachdem, wie ein Mensch gebaut ist, sollte man deshalb auch darauf achten, etwas dickere Seile und breitere Lagen zu verwenden.

Das nur mal als Beispiele, damit du erst mal darauf achten kannst, ob dein Partner auf solche Dinge achtet.

Insgesamt gilt aber sicher, dass jeder Mensch verschiedenes verschieden lange aushält. Es ist oberstes Gebot, dass dein Partner sich hier mit dir austauscht und rückfragt und deine individuellen Grenzen beachtet. Wenn dir der Arm einschläft, brauchst du kein Buch und keinen link, die dir erklären, ob das so sein kann oder nicht. Dazu sagt dir dein Arm, dass er sich nicht mehr gut anfühlt.

Ein Arm kann durch eine Bondage bis zur völligen Kraftlosigkeit einschlafen. Das gilt es aber zu vermeiden, auch wenn für gewöhnlich nach relativ kurzer Zeit das Gefühl wieder kommen sollte.

Wichtig ist prinzipiell sofort auf die Signale zu hören, dann gibt es normal nicht so schnell Folgeschäden.

Das nächstschlimmere sind abgedrückte Nerven. Typisch ist der Daumen nach einer Hangelenkfesselung. Wenn man hier nicht sofort reagiert, können die Folgen bis zu mehreren Wochen anhalten, meist ein Taubheitsgefühl. Auch hier gilt, sofort zu reagieren, dann kann man das Schlimmere vermeiden.

Absolutes NoGo ist aber immer, einfach weiterzumachen, wenn es sich nicht mehr gut anfühlt.

Meine Erfahrung besteht nicht zuletzt auch darin, dass ich mich immer mal wieder selbst gefesselt habe, oder mich sogar von meiner Partnerin habe fesseln lassen. Wenn man mal erlebt hat, wie unerotisch sich ein Bein anfühlt, dass weh tut, und das man nicht mehr richtig bewegen kann, sollte man von selbst so weit sein, dass man das keinem Menschen mehr zumutet.

Was grundsätzlich helfen kann, ist, wenn du dich weniger passiv in den Fesseln verhälst. Also zum Beispiel deine Hand und deinen Arm ab und zu bewegst, so dass sich die Seilwindungen leicht entspannen und sich der Druck ein wenig verlagert, ausserdem durch die Bewegung und die Anspannung der Muskeln etwas mehr der Blutfluss angeregt wird. Ausserdem kann auch die Haltung der Arme etc.. etwas ausmachen. Arme über dem Kopf schlafen eben schneller ein, als z.B. Arme vor dem Körper.

Ausserdem kann man sich auf eine Bondage-Session vorbereiten. Was dir da gut tut, must du herausfinden. Möglichkeiten wären Gymnastik, eine kühle Dusche oder ein anregendes Bad oder Massagen.

Zusammenfassend kann ich dann auch nur nochmal sagen: Nix zu sagen ist auf Dauer ungesund - in vielen Lebenslagen.

Grüsse

nachtschatten


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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 26.10.2012 12:51
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