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Woanders geparkt...

geschrieben von Jeanette  am 17.10.2012 um 15:12:17
Hallo zusammen,

mich treibt gerade etwas um, das mich veranlasst, mich mal wieder an Euch zu wenden, weil ich hoffe Meinungen, Erfahrungen, etc zu bekommen. Das ist aber wieder ein längerer Text, sorry, und schon mal danke fürs Lesen im Voraus.

Viele von Euch wissen ja aus meinen Beiträgen, dass ich in einer festen und dauerhaften Dom-/Sub-Beziehung lebe, in der ich meinem Mann in vielem folge und mich ihm unterordne. Wie schon oft gesagt, liebe ich ihn und die Art, wie sich unsere Beziehung entwickelt, und würde das gegen nichts eintauschen wollen.

Zu dieser Beziehung gehört auch, dass mein Mann über einen Teil meiner "Freiheit" bestimmt. Nicht über meine gedankliche, finanzielle oder glaubenstechnische Freiheit, und natürlich auch nicht über meine körperliche Unversehrtheit, sondern über manche Aspekte des Lebens, über die ich ihn die Kontrolle übernehmen lasse. So ist das zwischen uns vereinbart, so hat es sich entwickelt, und es hat sich gemeinsam entwickelt. Fundament für das, was sich entwickelt, hat, ist ein großes Vertrauen und eine tiefe Liebe, die uns verbindet. Und dennoch sind wir zwei Individuen, die sich unabhängig voneinander Dinge wünschen, Vorstellungen, Träume haben. Wenn ich so recht darüber nachdenke, dann hat immer einer von uns beiden einen Schritt in eine Richtung gewagt und dem anderen die Chance gegeben, mit zu kommen oder Änderungen einzufordern oder zu erbitten. Das hat bisher immer sehr gut geklappt (etwas prosaisch formuliert)und uns durch unser gemeinsames Leben getragen.

Nun stehen wir wieder vor solch einer Herausforderung, und es ist dieses Mal mein Mann, der mich vor diese Herausforderung stellt.

Wir spielen gerne Spiele, das hatte ich schon zu manchen Gelegenheiten geschrieben, u.a. auch darum, wie oft und wie lange er über mich bestimmen darf, mich einschränken darf, fesseln, knebeln und auch mal einsperren darf. Ich erspare mir jetzt manche Erläuterung dazu, die findet sich in meinen früheren Postings. Für nächste Woche weiß ich jetzt schon, dass ich eine Woche "Haft" habe. Das heißt für mich, dass ich außer zur Arbeit und für Einkäufe das Haus nicht verlassen darf und das auch deutlich in Form von Fesseln spüre, sobald er zu Hause ist. Üblicher Weise ist er das dann sehr pünktlich und nimmt sich noch Arbeit mit nach Hause, der er sich widmet, wenn ich "sicher" versorgt bin.

Nächste Woche aber muss er auf eine unaufschiebbare Dienstreise, für zwei Tage, so dass ich einen Abend und eine Nacht alleine wäre. Bislang war es so, dass ich entweder zwei Tage "Hafturlaub" bekam oder einfach auch ohne Fesseln gehorchte, brav zu Hause blieb, zu der von ihm vorgegebenen Zeit ins Bett ging, etc. Da ich nie wusste, ob und wie er das kontrollieren würde, für mich sehr spannend, und ich wollte ihn einfach nicht enttäuschen.

Jetzt hat er mir angekündigt, dass er nicht möchte, dass ich diesen Abend alleine zu Hause bin. Statt dessen solle ich meine "Haft" woanders verbringen. Dazu hat er sich gemeinsame Freunde ausgesucht. Es handelt sich um ein lesbisches Paar, bei dem es auch eine klare Rollenzuweisung gibt. Die Domme-Freundin solle seine Kontrollbefugnisse erhalten. "Hand an mich anlegen" (was genau das heißt, ist mir noch nicht ganz klar, ich nehme mal an fesseln etc) solle jedoch ihre Sub-Partnerin, mit der ich noch verangenges Wochenende Stuhl an Stuhl gefesselt und geknebelt einen Film geschaut habe.

Als er mir das gestern Abend eröffnete, war ich erst mal geschockt. Natürlich kennen wir uns als Paare sehr gut, und gerade wir Subbies halten grundsätzlich auch "zusammen" und teilen unsere Erfahrungen in großem Maße. Und wenn wir zusammen sind, gab es auch schon mal Spieleabende, wo wir Subbies uns gegenseitig fesseln mussten, usw. Aber da war er immer da, mein Mann, ich fühlte mich immer so sicher, so geborgen. Noch nie hatte ich eine "session" oder eine Aktion ohne ihn.

Wie üblich, wenn er solche Ideen entwickelt, wirft er mir erstmal die Idee als "Gedankenbrocken" hin und lässt mich damit selbst umgehen. Natürlich redet er mit mir vorher, aber er kennt mich halt so gut, und wenn ich mich nicht erst selbst damit beschäftigen muss, ist eine Reaktion von mir nicht so viel wert für ihn. Er will es mir nicht zu einfach machen.

Natürlich könte ich kategorisch ablehnen, dann würde er mich nicht dazu zwingen, das weiß ich. Abe das möchte ich nicht ohne für mich selbst herausgefunden zu haben, ob und wenn ja bis zu welchem Grad ich mich dieser bisher heiligen Grenze, die da heißt, außer meinem Mann lasse ich niemanden an mich heran (sexuell sowieseo, dahin würde er mich nie treiben, aber auch im Sinne von Kontrolle)nähern könnte.

Bestimmt würde er einen "Plan" für mich ausarbeiten und ihn nur ausführen lassen, und sicher wäre dieser auch nicht so streng für mich. Aber andererseits: es würde jemand die "Verantwortung" im Sinne unserer Beziehung für mich übernehmen.

Ich bin sehr konfus, hoffentlich ist der Text nicht allzusehr davon beeinflusst. Meine Frage an euch:

habt Ihr so etwas schon einmal selbst erlebt, oder Euch damit beschäftigt? Vor allem würde mich natürlich von den Subs interessieren: wie fühlt sich so etwas an? Belastet das das Vertrauen zu dem Partner, wenn auch nur unterbewusst, später doch? Oder erweitert es den Horizont? Freut frau oder mann sich dann noch mehr auf den eigenen Partner danach? Oder, falls noch keine eigenen Erlebnisse vorliegen, könntet Ihr Euch das vorstellen? Welcher Aspekt kommt Euch dazu in den Sinn?

Und an die Doms: ist das leistbar? Auch vor dem Hintergrund großer Vertrautheit jemanden anderes (neben dem eigenen) zu dominieren?

Ich frage mich auch die ganze Zeit, was ich wohl dabei finden würde, wenn neben mir für einen Tag noch eine andere Sub einbezogen würde? Bei einer fremden Person sowieso ein "no-go", aber wenn es umgekehrt wäre? Würde ich das akzeptieren?

Meine Sub-Freundin weiß noch nichts davon, zumindest nach meinem Mann, und anlügen würde er mich gerade in so einer Frage nicht. Sie soll es nach dem Wunsch ihrer Herrin erst erfahren, wenn es soweit ist. Mit ihr kann ich also nicht reden. Und mit unseren anderen Freunden, die so ähnlich leben wie wir, will ich darüber derzeit auch noch nicht reden.

So, jetzt bin ich es zumindest losgeworden. Vielen lieben Dank schonmal fürs Lesen. Und für jeden einzelnen Kommentar schon jetzt ein herzliches Danke!

Liebe Grüße

Jeanette


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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 17.10.2012 20:07
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