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Re: Langzeitfesselungen

geschrieben von Mandy  am 13.06.2014 um 00:59:28 - als Antwort auf: Langzeitfesselungen von DomMarc
Grundsätzlich ist Langzeitbondage in der erfragten Form durchaus machbar.

Allerdings gibt 2 ganz wesentliche Dinge  zuerst zu beachten:
1.  NICHTS, aber auch gar nichts geht von jetzt auf gleich,  
     d.h. ein Körper braucht Zeit, um sich an Dinge und vor allem Belastungen zu gewöhnen,
2.  Jeder Mensch reagiert anders.
     Was bei einem geht, geht beim anderen noch lange nicht.

Leider sind Deine Angaben zu dürftig, um darauf einzugehen, denn es wäre wichtig, zu wissen WARUM  bei Deiner Sub nach ein paar Stunden nichts mehr geht.
Unabhängig davon sind "ein paar Stunden"  für eine mögliche Anfängerin darin (wenn sie es also vorher noch nie hatte) schon sehr ordentlich.
Und, Du benutzt doch nicht etwa Seile, oder?  
Bloß nicht, das ist "tödlich".
Für Langzeitbondage solcher Art nur flache Riemen (Leder ist nach wie vor das beste Material, aber Kunststoffe tun es auch, sofern sie nicht elastisch sind) , die breit genug sind, um zu verhindern, dass einzelne Körperstellen einem zu großen Druck ausgesetzt sind.
So empfehlen wir bei "einfach Hände im Rücken"  immer einen sog. Monohandschuh, der bis fast zu den Schultern hochgeht und mit Riemen kreuzweise über jene gesichert wird, ganz einfach deshalb, weil dieses Stück Equipment ganz wunderbar dafür sorgt, dass der dabei entstehende Druck gleichmäßig über die Arme verteilt wird und so weder eine Blutbahn noch ein Nerv irgendwie abgequetscht wird. Außerdem werden die Schultern durch die Sicherung über Kreuz bei dem Zug nach hinten von jenen Riemen unterstützt, so dass die Last dieser Position nicht alleinig auf Sehen und gelenken der Schultern selbst liegt.
Dennoch hat man auch damit immer noch das Problem der Gewöhnung der Schultergelenke an jene doch unnatürliche Stellung. Genau so, wie auch ein Spagat eine unüberwindliche Belastung für alle beteiligten Gelenke, Sehnen, Muskeln und Sehen darstellt, wenn man es nicht kann, ist auch das eine Belastung, auf die jeder Körper erst einmal mit Abwehr reagiert. Ergo muss man einen Körper dahingehend trainieren, nicht nur, in dem man immer wieder die Arme fesselt, sondern auch mit entsprechend dehnenden Übungen, Lockerungen, ein wenig Muskelaufbau und immer wieder Stretching, Stretching, Stretching in die gewünschte Richtung, täglich jeweils 2 Mal à 5 Minuten Minimum. Irgendwann hat man dann den Körper so weit, dass dieser auch die Position der Arme im Rücken als "normal" und "locker" registriert.
Genau das ist der springende Punkt, den es zu erreichen gilt.
Wenn dieser einmal erreicht ist, ab da macht man schnell weitere Fortschritte, aber bis dahin kann es jahrelang dauern, je nach dem, wie intensiv man "trainiert".
Da all das rein körperlich mit sportlichen Belastungen vergleichbar ist, gilt eben auch, dass Deine Sub sich bzw. ihre Arme und Schultern vor euren Versuchen auch entsprechend warm und locker machen sollte.
Was meint ihr wohl, wie Profi-Bondage-Modelle einen ganzen Dreh-Tag oder ein Shooting im Studio überstehen?  Und die müssen durchhalten können, weil kein Produzent ein Model bezahlen würde, das nach 2 Std Drehzeit aufgeben muss. Denn auch bei einer Billigproduktion, der Film vielleicht nur 60 Minuten dauert, bedeutet das für die Model dennoch ein oder 2 Tage lang bis zu jeweils 12/ 14 Std lang intensive Arbeit
Jene Models können das nur, weil sie genau solche "kleinen" Regeln beachten und sorgsam mit dem Körper umgehen.

Zur Information:
Ich trage meine Arme gelegentlich von Freitag Nachmittag bis Sonntag spät abends im Rücken (und im Urlaub sogar mal länger), und wenn es wirklich lange sein soll, dann in der wirklich bequemen Position "Unterarme im Rücken quer aneinandergelegt", so dass es in der Tat ohne jeden Fesselungsstress für die Arme und damit verbunden Gelenke ist.
Was die Schultern angeht, so war es für mich ein 5-jähriger Prozess, bis es mir bzw. diesem Körper endlich nichts mehr ausgemacht hat, dass meine Schultern "nach hinten"  ähnlich beweglich sein mussten wie "nach vorne".  Gerade mit dieser für den Körper unüblichen Position der Schultern ist es ähnlich wie bei jenen Menschen, wenn sie auf dem Rücken schlafen, die ihre Arme einfach nicht über den Kopf nehmen können (weil sie es nicht gewohnt sind). Dabei waren auch bei mir "ein paar Stunden" nie das Problem, selbst eine SM-Party bis morgens um 5 konnte ich noch ertragen, selbst wenn ich schon abends um 9 meine Arme im Rücken hatte, aber alles, was noch länger dauern sollte, erschien zunächst absolut unmöglich.  Ich konnte sogar so einschlafen, wachte dann aber oft mit oder sogar aufgrund zu starker Beschwerden in den Schultern auf ...
Erst ein paar zufällig herausgefundene "Kleinigkeiten" die es zu beachten galt, haben dann die nächsten Fortschritte ergeben.
Heute bin ich freilich total stolz auf meine dahingehend erreichten Fähigkeiten, mein Herr auch,  aber es hat mich, wenn man alles von Anfang an mitrechnet, gut 10 Jahre gekostet, um diese Langzeitfähigkeit zu erreichen;  
Dass ich es erreicht hatte, ist inzwischen schon knapp 15 Jahre her, und wir haben seither nie aufgehört, daran weiter zu arbeiten, da ein ganz bestimmtes Ziel in dieser Richtung unser beider Traum ist.
Zusätzlich arbeiten wir schon seit über 6 Jahren daran (man könnte es als regelmäßiges Training bezeichnen), dass ich ähnliche Zeiträume (einen Tag bis hin zu einem vollen WE) auch im Reverse Prayer schaffe.
Dabei heißt Training nicht nur, dass es jedes Mal um viele Stunden geht, sondern auch darum, dass die erwünschte Position vernünftig "erzeugt" wird, (also mit den richtigen und vor allem realistischen Techniken), dass man auf die Umstände achtet, dass man unterschiedliche Bedingungen ausprobiert, um festzustellen, wo, wann und wie es am besten geht usw usw.  Der biologische Rhythmus spielt bei uns Frauen oft auch eine wesentliche Rolle bei solchen Sachen …
Mein Basistraining sehr oft so aus, dass ich in der Zeit, in der wir abends im TV einen Spielfilm oder eine Show anschauen, entsprechend gefesselt bin, einfach nur, damit dieser Körper sich weiterhin daran gewöhnt.
Denn wir haben, für mich inidividuell herausgefunden, dass es für das Erzielen von Trainingsfortschritten weniger wichtig ist, wie lange der Körper jeweils damit belastet wird, sondern wie häufig und wie regelmäßig. So bringt es auf lange Sicht deutlich mehr, 2 Mal am Tag für 2 Std so gebunden zu sein als nur einmal für 4 Std.  Noch besser wäre es, statt dessen 4 Mal am Tag für nur eine Stunde … aber das jede fesselung auch Zeit kostet und es ja außerdem noch einen regulären Alltag gibt, sind solchen Möglichkeiten freilich Grenzen gesetzt, (sofern man nicht reich genug ist, jemanden extra dafür anzuheuern).
Einheiten, in denen wir dann "viele Stunden" probieren, kommen dennoch extra hinzu, eben an Wochenenden, insbesondere an verlängerten Wes, wenn also auch noch Zeit für andere Dinge als nur das übrig bleibt.
Aber eben nicht jedes Wochenende, sondern nur, wenn ich mich dazu auch gut genug fühle. Denn ein (vernünftiges) Reverse Prayer ist in jedem Fall ziemlich streng, ganz gleich ob nur 1 oder viele Stunden.

Du siehst also, Geduld ist hier das oberste Gebot.
Außerdem muss man mit Rückschlägen rechnen. Ich war schon so weit, dass ich ein gut gemachtes Reverse Prayer fast 18 Std aushalten konnte, solange ich, wenn ich mich zwischendurch hinlegte, nur auf dem Bauch lag und mich auch ansonsten nicht zu sehr bewegte, beim Sitzen immer nur sehr aufrecht und gerade saß (im Hohlkreuz) usw. Dann machte ich (wir) irgendwann den Fehler, als mein Herr mehr von mir wollte, mich auf den Rücken auf die gefesselten Arme zu legen, und eine gute halbe Stunde lang war es auch ok, doch dann hörte das Brennen, das eingesetzt hatte, selbst dann nicht auf, als ich die Arme meiner Ansicht nach wieder entlastet hatte, mich also strikt aufrecht und im Hohlkreuz hielt. Letztlich blieb nichts anderes übrig, als die Fesselung komplett zu lösen, und danach ging erst mal gar nichts mehr, nicht einmal ein loses, harmloses "nur Hände im Rücken".  Auch nach bewusst eingelegten 2 Wochen Pause ohne irgendetwas verweigerten meine Schulter-Gelenke noch die "Mitarbeit" und ich musste zum Arzt.
Was war geschehen?  
Durch die plötzliche Überbelastung / Überbeanspruchung, die ich aufgrund eigener Erregung zunächst gar nicht bemerkt hatte, hatte in den Gelenken ein Entzündungsprozess eingesetzt, der einige Wochen Zeit und relativ intensive medizinische Betreuung brauchte (entzündungshemmende Medikamente, Salben, Bestrahlung u.a.m., um wieder eingedämmt zu werden. Zum Glück war nach ein paar Wochen wieder alles gut.  Das hätte auch anders ausgehen können. Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte mir u.U. einen chronischen Schaden eingefangen. Dann wären Jahre intensiven Trainings umsonst gewesen.

Daher nochmals, Geduld, Geduld, Geduld,  nichts mit Gewalt vom Zaun brechen. Beim leisesten Zeichen von "etwas stimmt nicht"  sofort alles lösen und entspannen lassen,  auf gar keinen Fall irgendetwas, das die Gelenke belastet (jede unnatürliche Position ist eine Belastung) mit Gewalt probieren und "aushalten" wollen.

Irgendwann, wenn man wirklich Stückchen für Stückchen voranschreitet, wird man jedes halbwegs realistische Ziel erreichen, wenn man entsprechend Zeit investiert. Manch eine(r) erreicht sein / ihr Zeil nie, weil man einfach nicht die Zeit für das notwendige Training hat. Letztendlich muss jede(r) für sich selbst wissen, worin man seine Prioritäten sieht.
Und manchmal ist es leider auch tatsächlich so, dass körperliche Gegebenheiten ein Erreichen des Ziels einfach nicht zulassen. D.h. wenn man merkt, dass man trotz jahrelanger und korrekter Bemühungen nichts weiter erricht, dann muss man sich damit abfinden und es bleiben lassen, dann geht es eben nicht.
Vergleichbar damit: Eine Frau kann trotz einer "Kleinheit" von nur 160 cm  noch so attraktiv aussehen und perfekte Kurven und Proportionen haben, die Modeindustrie wird sie dennoch niemals als Model engagieren. Diesen Plan muss sie einfach aufgeben. In so einem Fall muss man eben andere Lösungen finden. In diesem Fall, sie kann immer noch als Fotomodell für Playboy und ähnliche arbeiten …
Im Fall von Langzeitbondage gibt es ebenfalls reichlich Alternativen, wie man "Langzeit" erreichen kann, auch dann, wenn eine Frau ihre Arme nicht über viele Stunden hinweg im Rücken haben kann.

Es bringt übrigens auch nichts, wenn es gegen ihren Willen liefe (und sei ihr Widerstand nur innerlich), dann wird es nie was werden.

Ich hoffe, meine Antwort hat ein wenig helfen können.
Ich habe gern so umfassen geantwortet, weil wir beide ausgesprochene Fans von Langzeitbondage sind und gerne mit unserer Erfahrung helfen, da wir anfänglich auch selbst auf die Hilfe und Erfahrung anderer angewiesen waren.

Mandy
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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 13.06.2014 09:58
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