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Re: "Die richtige Sub" ...von nachschatten

geschrieben von nachtschatten  am 01.12.2011 um 21:38:12 - als Antwort auf: Re: "Die richtige Sub" ...von nachschatten von Liara88
Hallo Liara,

wo hat sich die „richtige Sub“ denn jetzt wieder versteckt?! :-)


danke, jetzt habe ich deinen Satz richtig verstanden. Sehe ich auch so. Ich glaube aber auch, dass unser sexuelles Erleben, die Frage, ob wir sexuell erfüllt sind, auch einen wesentlichen Einfluss auf unsere Persönlichkeit hat.

„So denke ich nicht das SVV aus gestauter Lust herrührt, sondern dass hauptsächlich die unerträglichen Gefühle durch den schmerzinduzierten Endorphinschub betäubt werden sollen. „

Was Reich angeht, würde er wohl davon ausgehen, dass die „unerträglichen Gefühle“ aus einer gestauten Libido herrühren. Masochismus ist für Reich definitiv negativ besetzt. Das meinte ich ja im anderen Text mit dem wenig aufeinander zukommen. Es ist aber sicher unmöglich, die Ansichten und Einsichten Reichs hier in ein paar Sätzen darzustellen. Ggf. verweise ich auf sein Buch „Die Funktion des Orgasmus“, erschienen beim KiWi-Verlag in der Fassung von 1947. (Auch wenn man alles daran erst mal für völlig verrückt hält, es macht allein schon Spass, es zu lesen und macht zumindest nachdenklich – finde ich)

Ich habe mit SVV ansonst auch einfach keine Erfahrungen (hatte früher nur mal ein paar Freunde, die da so ansatzweise drauf waren). Anscheinend hast du dich mit dem Thema mehr befasst, bzw. mehr Erfahrungen.

Das mit Secretary ist echt spannend – habe ich so noch nicht gesehen. Das wäre ja strengenommen nicht nur eine Verletzung der Identität von SMlern, sondern auch eine Beleidigung für Selbstverletzer. Nach dem Motto: „Die brauchen einfach mal ordentlich den Hintern verhauen.“ Genaugenommen ganz schön dreist... ;-)

Alles in Allem denke ich natürlich auch, dass eine erfüllte und verspielte Sexualität gewiss niemandem schadet. Es soll doch keiner über seinen Schatten springen.

Reichs Vorstellung von Sexualität beruht im Übrigen nicht darauf, dass man Lüste möglichst gut und weitgehend  erfüllen sollte, um gesund zu sein. Ihm geht es eher darum, dass unser Organismus Erfüllung psychophysiologisch überhaupt zulassen kann. Für Reich ist sexuelle Erfüllung also nicht damit gleichzusetzen, dass ich Sex habe, sondern er führt den Begriff der „orgastischen Potenz“ ein – also die Fähigkeit mich dem lustvollen Strömen im Körper auch hingeben zu können.
Es ist zu spannend – aber ich muss mir hier jetzt selbst ein wenig auf die Finger hauen, denn das hier breit zu treten und ausführlich zu referieren wäre sicher nicht mehr im Interesse des Forums. (Und das kann Reich in seinen Büchern selbst sowieso besser)

Und darum komme ich nochmal zu dir: Das finde ich ja schon interessant, dass du eine Beziehung ohne Bondage nicht mehr denken kannst. Also ich muss zugeben, mir würde es wohl auch so gehen.

Ich glaube, mir geht es bezüglich unserer Fragestellung umgekehrt, wie dir: Ich habe bisher immer nur die Erfahrung gemacht, mit meiner Partnerin zu spielen, mit der ich auch eine Beziehung mit allem drumrum führe. Innerhalb dieser Beziehung war es für mich eine Bereicherung, der Liebe auch beim Sex und beim Spielen mehr Bedeutung zu geben. Ich denke aber, dass es immer auch eine gewisse Rolle spielt, im Partner auch etwas zu sehen, das dem „begehrten Objekt“ entspricht – in einem geliebten Menschen auch ein Objekt der Lust zu sehen, ist wohl ebenso anspruchsvoll, wie im begehrten Objekt auch den geliebten Menschen zu sehen.

Komischerweise hatte ich nie vor, monogam zu leben, doch als ich mit meiner ersten Freundin zusammenkam, da landete ich bis heute Hals über Kopf genau da! Es gab einmal eine Phase, in der sie das dringende Bedürfnis hatte, fremdzugehen. Damals fand ich keine Gelegenheit, das auch zu tun (ich kannte einfach gerade keine Frau, die in Frage gekommen wäre, war zu schüchtern und wollte meine Energie letztlich doch auf die Beziehung konzentrieren) Und damit fehlt mir eben genau die entgegengesetzte Erfahrung, um die Frage nach dem grösseren Vergnügen beantworten zu können.

(Wobei ich glaube, dass es mir generell schwer fallen würde, mit einem Menschen intim zu werden, ohne ihn irgendwie zu lieben, oder zumindest sehr zu vertrauen. Was wohl auch ein Grund war, warum ich später auch keinen Sinn in einer offenen Beziehung sah)

Diese ganze Partnersache ist immer so schwierig – ...


Oh je! Wo hat mich der Wind denn jetzt hingetrieben? Ich glaube, für heute finde ich kein Ufer mehr, an dem ich mich entlangtasten kann. Ich würde vorschlagen, wenn du noch dran Freude hast, machen wir irgendwann besser nochmal einen neuen Gesprächsfaden auf – mit irgendeinem Titel, der dann wieder irgendwie passt.

Wie kamen wir denn überhaupt so weit?

Ich werd nochmal nachlesen...

Grüsse und schönen Abend

nachtschatten

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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 01.12.2011 21:38
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