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Nutzungsbedingungen geschrieben von nachtschatten am 27.11.2011 um 17:55:42 - als Antwort auf: Re: Rechtslage, freie Wissenschaft, freie Foren – OT von anubis Hallo, also ungefähr so habe ich tillys Einwand auch verstanden. @tilly: Ich habe das NIE so verstanden, dass DU hier moralisierend bist. Ich bin ja auch kritisch, was gewisse Entwicklungen angeht. Ich sehe nur weit und breit keine Tendenz unserer Gesellschaft, soetwas wie die Theorien Freuds strafrechtlich zu verfolgen. Deshalb verstehe ich einfach nicht, wo die Gefahr liegen sollte, solche Theorien in einem Forum offen zu äussern. Hier habe ich sogar eher den Eindruck, dass gewisse populäre Sichtweisen dem europäischen Rechtsverständnis nachhinken. Dass dann die Bildzeitung mit Til Schweiger als Frontmann plumpen Hass schürt schafft natürlich nicht gerade ein tieferes Verständnis der bitteren Problematik. Aber das hat doch nichts mit der Sichtweise von Medizinern, Juristen und Rechtspraxis zu tun. Das ist es womöglich, worin ich tilly eigentlich widersprechen möchte. Ich sehe keinerlei Tendenzen unseres Sexualstrafrechts, das meine Texte kriminalisieren könnte. Wenn sich aber weiter die Gesellschaft zu diesem Thema so unreflektiert irre machen lässt, dann werden womöglich autoritäre Moralisten irgendwann tatsächlich das Ruder übernehmen können. Wenn ich, nur beispielsweise hier schreibe, dass ich kommunistische und marxistische Ansichten vertrete, dann kann mich für diesen Satz keiner strafrechtlich verfolgen. (und jeder kann sich Karl Marx in der Bücherei ausleihen) Aber es wird womöglich ein empörtes Raunen durch die Reihen der Forenmitglieder hier gehen und manch einer wird sich schon im Voraus fragen, ob das dem Forum womöglich schaden könnte und ich nicht besser schweigen sollte. Ist das nicht eine schöne Illustration dessen, was ich meine? Das beste, was man dagegen tun kann, ist doch, aufgeklärte Sichtweisen zu verbreiten, und nicht schon vorwegnehmend zu schweigen. Das würde bedeuten, das Ruder aus der Hand geben, und warten, bis es sich ein Anderer nimmt. Noch haben wir einen rechtlichen Rahmen, den wir auch verteidigen können - wir müssen auch das positive daran sehen. Die momentanen Probleme sind zum großen Teil wirtschaftlicher Natur. Die Ökonomie ist in unserem Gesellschaftssystem traditionell von demokratischen Prinzipien ausgenommen. Hier gilt es etwas zu verändern. Bevor die Faschisten in Europa der 1920er/30er Fuß fassen konnten, hat die herrschende Ökonomie eine riesige Masse verängstigter Menschen hervorgebracht. Die haben daraufhin ihre eigenen, verbliebenen Rechte auch zu einem großen Teil selbst abgeschafft. Indem wir uns schon im Voraus zum Schweigen verdammen aufgrund nebulöser und affektiver Vorstellungen davon, was wir nun dürfen und was nicht, machen wir doch genau diesen Schritt. Was wir heute haben ist ein Rechtssystem, das uns eine Menge an Austausch erlaubt. Wir sollten darauf auch stolz sein und weiter für seine Verbesserung kämpfen, anstatt uns ständig von Politikern sagen zu lassen, dass wir doch froh sein können, dass uns das gegeben wurde. Das macht uns zu passiven Konsumenten unserer Rechte. Es ist absurd und beinahe ironisch, dass sich heute Demonstranten vorwerfen lassen müssen, sie würden völlig überreizt reagieren, sie hätten doch das Recht, frei ihre Meinung zu äussern und alles zu sagen. Es ist absurd, weil dieses Argument stimmt, aber auf einmal auf der Seite der Herrschenden steht. Das sollte uns zu denken geben, welchen Streich uns die Geschichte da gerade spielt. Und welche Rolle wir dabei spielen. Mir geht es deshalb darum, wie ich ja vorhin spazio schon geschrieben habe, zu verstehen, was ich geäussert haben könnte, das irgendeinem Kriminalbeamten oder Juristen als verdächtig erscheinen könnte. sorry, schon wieder so lang - ich schick's trotzdem ab :-) Grüsse nachtschatten --- Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 27.11.2011 17:55 --- Antworten zu diesem Beitrag:
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