Nutzungsbedingungen geschrieben von Foulard am 01.11.2024 um 23:44:12 Vergangene Woche erzählte ich meiner Kollegin Clara von meiner Leidenschaft für das Pilzesammeln. Ihre Augen leuchteten vor Neugier, als sie erklärte, dass sie so etwas noch nie gemacht hatte und unbedingt einmal mitkommen wolle. Doch als erfahrener Sammler wusste ich, dass das Teilen meines geheimen Reviers nicht leichtfertig geschehen konnte. Deshalb stellte ich eine Bedingung: „Ich darf dir die Augen verbinden, wenn wir zu meinem Platz fahren.“ Clara zögerte einen Moment, doch ihre Abenteuerlust überwog. „Einverstanden!“, sagte sie schließlich mit einem Lächeln. Heute war der Tag gekommen, an dem wir zusammen in den Wald wollten. Nachdem sie zu mir ins Auto gestiegen ist, gab sie mir ihr Halstuch, mit dem ich ihr nun die Augen verband. Nach einer kurvenreichen Fahrt hielten wir an einem Wanderparkplatz an, und ich führte sie vorsichtig in den Wald. Schließlich erreichten wir die Stelle, an der meine geliebten Pilze sprießen. Ich nahm ihr das Halstuch ab und ihre Augen leuchteten aufgeregt auf. Gemeinsam sammelten wir eine Vielzahl von Pilzen – Pfifferlinge, Steinpilze und einige Herbsttrompeten. Nach einer Weile hielt Clara inne und sah mich an: „Nun ist es an der Zeit, dass du mir vertraust.“ Ich nickte skeptisch, aber auch neugierig auf das, was sie vorhatte. Plötzlich verband sie mir mit ihrem Halstuch die Augen und führte mich weiter in den Wald hinein. Wir hielten an einem Baum an und bevor ich begreifen konnte, was passierte, spürte ich wie sie mir meine Hände hinter dem Baum zusammen band. Verwirrt stand ich wehrlos am Baum gefesselt. Clara trat zurück und lächelte schadenfroh. Sie griff in meine Hosentasche und zog den Autoschlüssel heraus. „Das ist ganz schön leichtsinnig von dir“, bemerkte sie lachend. Ich versuchte ruhig zu bleiben: „Ich rufe um Hilfe! Hier joggen viele Leute vorbei!“ Doch Clara ließ sich nicht beirren; schnell holte sie ein weiteres Halstuch hervor und knebelte mich damit. Der Schock über ihre Wendung brachte mein Herz zum Rasen – doch gleichzeitig verspürte ich auch eine seltsame Faszination für dieses Spiel der Machtverhältnisse im tiefen Wald. Ich stand mit verbundenen Augen gefesselt und geknebelt im Wald. Meiner Kollegin wehrlos ausgeliefert. Sie ließ sich Zeit und ärgerte mich noch etwas mit lustigen Bemerkungen über meine Naivität als Sammler. Doch schließlich befreite sie mich wieder aus meiner misslichen Lage – kurzerhand löste sie die Fesseln. „Du bist ganz schön verrückt“, murmelte ich zwischen Erstaunen und erleichtertem Lachen. „Vielleicht“, antwortete Clara spielerisch. „Aber jetzt weißt du wenigstens, wie wichtig Vertrauen ist – sowohl im Pilzwald als auch im Berufsleben unter Kollegen.“ In diesem Moment begriff ich nicht nur etwas über unsere Beziehung zueinander; es war auch eine Lektion über das Vertrauen im Angesicht des Unbekannten – ob bei Pilzen oder Menschen selbst. --- Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 02.11.2024 08:43 --- Antworten zu diesem Beitrag:
|