hilflos, gefesselt und erregt

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Fesseln, die niemand sieht

geschrieben von Jeanette  am 29.01.2012 um 22:27:38
Hallo an alle,

seit gestern beschäftigt mich etwas, das ich unbedingt loswerden möchte und von dem ich hoffe, dass der eine oder die andere von Euch mit eigenen Erfahrungen oder Meinungen weiterhelfen kann.

Nach dem aufregenden Karnevalswochenende letze Woche musste mein Mann am Freitag beruflich nach Hamburg. Da ich freitags sowieso nicht arbeite, nahme er mich mit. Gestern gingen wir dann in die Stadt zum Bummeln (und ein wenig shoppen smile-orange). Es war super kalt in Hamburg, und entsprechend dick mummelten wir uns ein. Als wir gerade das Hotelzimmer verlassen wollten, ich hatte schon die Jacke an,  überraschte mich mein Mann mit einer Ansage. Eigentlich hätte ich das WE "in Haft", d.h. in Fesseln, verbringen sollen, weil ich mal wieder zu viele "Freie Tage" hatte. Da wir nun aber in Hamburg seien, wolle er außerhalb des Zimmers auf die üblichen Fesseln verzichten, sondern mich nur in Gedanken fesseln. Ich müsse ihn die ganze Zeit berühren, an der Hand gehen oder einhaken. Jede Minute, die ich das missachte, würde eine Strafe mit sich bringen.

Ich war erstmal sprachlos, und fing an zu lachen. Allerdings merkte ich schnell, dass es ihm ernst war. Weitere Erklärungen erhielt ich aber nicht. So standen wir dann vor dem Hotel und warteten auf den Bus, und ich schob tatsächlich meine Hand in seine Manteltasche und ließ sie auch dort, als wir im Bus saßen. In der Stadt angekommen, gingen wir die Einkaufsstraßen entlang. So lange mein Mann entweder den Arm um mich legte oder wir Hand in Hand gingen, war alles gut. Plätzlich wich er aber abrupt zur Seite, so dass ich ihm nicht folgen konnte. Ich blieb stehen und wartete bis er das Schaufenster betrachtet hatte und wieder zu mir zurückkehrte. Als er meine Hand wieder nahm, meinte er, "Das waren jetzt 3 Minuten, die kommen auf Dein Konto".

Alle Argumentation, dass er mich ja loslies, half nichts, genau das hatte er nämlich bezweckt. Er wollte, dass ich ihm folge. Das habe ich aber erst nach und nach begriffen. Fortan begann ein kleines Spiel zwischen uns, das man schon als Machtspiel betrachten könnte, aber mit zunehmender Zeit heftiges Kribbeln bei mir verursachte. Ich versuchte ihn in Läden zu bekommen, die mich interessierten, er gestatte dies manchmal, manchmal aber auch nicht. Ich hatte dann die Wahl, alleine reinzugehen, oder bei ihm zu bleiben. Einmal löste ich mich und ging hinein. Er folgte mir und bot mir damit an, meine "Fessel" wieder anzunehmen. Ich wollte es wissen, und widerstand, aber nicht so lange, wie ich es eigentlich wollte. Und als er demonstrativ in ein Zigarrengeschäft ging, obwohl er gar nicht raucht, bin ich nach kurzem Zögern hinterhergegangen. Prompt verliesen wir das Geschäft wieder. Er wollte mich wohl testen.

Schon lange bevor wir wieder ins Hotel zurückgingen und ich dort meine "richtigen" Fesseln bekam (wir hatten Sky auf dem Zimmer, und gestern war Samstag...zwinker, wurde ich immer weniger mutig, weil er mir auch nicht verreit, welche Strafe er sich denn vorstellt. Oft war ich hin und hergerissen, ihm zu "gehorchen", mich quasi selbst zu "fesseln", (was ich sonst mit wenigen Ausnahmen ablehne und er auch akzeptiert, weil er mich ja gene selbst fesselt) oder aufzubegeheren und die Grenzen auszutesten.

Als ich dann kurz vor der Fußballkonferenz gefesselt und geknebelt neben ihm auf dem Bett lag, erklärte er mir, dass er über meine Strafe für die insgesamt 32 Minuten (von fast drei Stunden,den Gang auf die Toilette hat er nicht "gewertet"), die ich nicht "gefesselt" war während unseres Bummels, noch überlegen müsse. Das hat mich ganz schön unruhig gemacht. Und natürlich hat mich beschäftigt, warum ich das "Angebot", gegen ihn "aufzubegehren", nicht stärker genutzt habe. Selbst in dem Imbiss, in dem wir uns kurz stärkten, hab ich meinen Arm gerade noch durch seinen gebracht, er wollte den Weg nämlich versperren, hat er hinterher zugegeben.

Wir haben natürlich schon öfter uns gegenseitig ausgetestet, mal spielerisch, mal verbindlicher. Aber was da am Samstag und auch heute Nacht, während ich zweimal wach lag, durch meine Gedanken und Gefühle ging, war mir bislang unbekannt. Ich habe das Gefühl eine weitere Grenze überschritten zu haben. Hat er mich wirklich so unter Kontrolle? Oder anders gesagt: bin ich so süchtig nach ihm, so verlangend seine Dominanz zu spüren und gelichzeitig zu genießen, dass ich mich schon in Gedanken fesseln lasse? Oder ist das unersetzlicher Teil meiner Gefühle für und Liebe zu ihm, die ich jetzt erst zulassen kann?

Ich bin reichlich verwirrt. Hat jemand von Euch ähnliche Erlebnisse gehabt, oder sich schonmal ähnliche Fragen gestellt? Gibt es noch weitere Formen, den Sub-Partner auf diese "virtuelle" Art zu fesseln? Muss ich mir Sorgen machen um mich? Ich fühle das nicht so, ich fühle mich wohl, ich bin glücklich, wie es bisher war. Ich fühle mich so sehr von ihm geliebt, dass ich mich manchmal selbst kneifen muss. Und dennoch fühle ich neben der Faszination, die das gestern in mir ausgelöst hat, neben der Neugier und gleichzeitig fragenden Ängstlichkeit nach der "Strafe", die ich erhalten soll, neben der Fage, wohin er möchte mit mir,wohin ich möchte mit ihm,auch so eine diffuse Ungewissheit, ob es wieder - wie bisher - einen schönen, uns bereichernden, unsere Liebe festigenden Weg nimmt, oder zu Rissen führen, weil es vielleicht zu kompliziert wird, zu viele Ebenen berührt, wir oder ich oder er dem nicht mehr gerecht werden.

Wäre über Meinungen und Feedbacks, vor allem zu der Frage, ob ihr auch solche Meta-Formen der "Gefangenschaft", des "Gefesseltseins" erfahren habt und wie ihr damit umgegangen seid.

Ganz lieben Dank schon jetzt

Jeanette
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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 30.01.2012 07:29
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