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Re: Fund beim aufräumen

geschrieben von spazio  am 18.11.2009 um 10:54:15 - als Antwort auf: Re: Fund beim aufräumen von Larissa
Hallo Larissa,

gleich vorweg: Ich trage selbst keinen Keuschheitsgürtel, aber ich habe andere Vorlieben (wie wohl die meisten hier), deswegen ist mir die grundsätzliche Problematik bewusst und ich wage mal eine Analyse.

Wenn ich es richtig sehe, kannst du das Problem nicht so einfach lösen, weil es in Wahrheit gleich mehrere Probleme sind:
- Du hast diese Keuschheitsgürtel bei ihm entdeckt, die du ablehnst, vermutlich weil sie dir pervers erscheinen.
- Du hast entdeckt, dass dein Freund diese Dinger gerne trägt. Plötzlich ist er für dich ein anderer als bisher, deiner Ansicht nach ein Perverser (denn wer perverse Dinge (s.o.) benutzt, muss ein Perverser sein).
- Du schaffst es nicht, einfach darüber hinwegzusehen, so zu tun, als ob du nichts von seiner heimlichen Leidenschaft wüsstest. Das belastet dich und es belastet euer weiteres Zusammensein.

Im Grunde gibt es für dein Problem eine ganz einfache Lösung: Ihr trennt euch und jeder geht wieder seine eigenen Wege.

Wenn du das nicht willst, weil du ihn sehr lieb hast, dann bleibt dir nur, ihn (so wie er ist) und seine Leidenschaft zu akzeptieren. Wie du weiterhin damit umgehst, ist dir überlassen. Dafür gibt es mehrere Optionen:

a) du tust weiter so, als ob du nichts davon wüsstest
b) du tolerierst es
c) du spielst mit, in dem du sein "keyholder" wirst

Option a) ist die denkbar schlechteste Lösung, denn es wird eure Beziehung immer belasten. Ein wichtiger Teil seiner Person bleibt dir immer verborgen, und er wird sich immer schuldig fühlen und auch nie richtig glücklich sein. Vielleicht versucht er auch, dir zuliebe seine Neigung zu verdrängen, wirft die Keuschheitsgürtel weg. Auch das wird in nicht wirklich glücklich sein lassen, früher oder später wird es wieder zum Vorschein kommen und er wird versuchen, es heimlich zu praktizieren. Das kann eigentlich nicht in deinem Interesse sein.
Option b) bedeutet, dass ihr darüber reden müsst. Häufig schämen sich Menschen, wenn sie eine besondere Leidenschaft haben, daher wird er von sich aus nur sehr schwer einen Weg finden, sich dir zu offenbaren. Warum er diese Leidenschaft hat, kann er möglicherweise selber nicht mehr sagen. Oft liegen die Wurzeln schon in der Kindheit oder beginnenden Pubertät. Aber was ist eigentlich Schlimmes dabei, wenn er gerne verschlossen ist? Er tut doch deswegen niemanden etwas zuleide. Ist es wirklich so schwierig, sich damit anzufreunden?
Wenn du dich für Option c) entschliessen könntest, würdest du vermutlich einen ganz anderen Menschen erleben. Nichts würde ihn nämlich mehr erfreuen, als wenn er von dir verschlossen wird und du über ihn verfügst. Er wäre sehr viel leidenschaftlicher als bisher und dir restlos ergeben. Eine bessere Basis für eure Beziehung kann es doch  eigentlich gar nicht geben. Nicht nur er würde daher davon profitieren, sondern auch du!

Wenn du dich entschliesst, ihn so zu akzeptieren wie er ist und Option b) oder c) für dich möglich ist, dann solltest du die Heimlichkeiten beenden.

An deiner Stelle würde ich ihn aber nicht direkt darauf ansprechen. Wie du selber schon schreibst würdest du dann zugeben müssen, dass du in seinen Sachen warst, zufällig oder nicht. Eine peinliche Situation für euch beide. Suche doch stattdessen einfach mal im Internet nach Erotik-Shops, in denen auch Keuschheitsgürtel angeboten werden. Dann tust du so, als ob du zufällig drauf gestossen wärst (eigentlich warst du auf der Suche nach einer schönen Wäsche für dich ;-) ) und ruf ihn zu dir. Dann würde ich ihm zeigen, was du gerne für dich bestellen willst und - ach ja: "Sieh mal was ich da noch gefunden habe: Das wäre doch was für dich?" Das sagst du natürlich "nur so im Spass". Ich würde mich sehr wundern, wenn er diese goldene Brücke nicht nutzen würde! Dann habt ihr halt noch so ein Ding zuhause, aber ihr werdet beide glücklich und zufrieden sein.

Liebe Grüße
spazio

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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 18.11.2009 10:54
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