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Re: Latex-Wochenende

geschrieben von Karl  am 12.02.2016 um 13:24:31 - als Antwort auf: Re: Latex-Wochenende von Gabi
Hallo Gabi,

Du schreibst:

Die Schwierigkeit daran ist, dass Latex, genau so wie Lack oder Leder immer noch in die "Perverse" Schublade gesteckt wird.

Da hast Du wahrscheinlich recht. Das ist ein großer Teil der Schwierigkeit. Aber es ist vielleicht auch der Reiz? In einer Gemeinschaft, die sich genau deshalb trifft, ist es keine Herausforderung, sich in Latex zu zeigen. Das ist so, als würde man nackt in die Sauna gehen.

Im Gegensatz zu "nackt durch die Innenstadt" wäre aber Latex-Kleidung genau an der Grenze zwischen akzeptiert und doch zu gewagt. Und das macht für mich den Reiz gerade aus.

Vielleicht kann man sich da auch langsam heran tasten. Zunächst nur wenig Latex zeigen, dann immer mehr. Zunächst in recht einsamen Gegenden schauen was passiert (in einem Waldstück oder so) und sich dann in die Innenstadt wagen.

Ich kann - in Grenzen - damit Leben, von anderen für pervers gehalten zu werden. Und vielleicht ändert sich bei denjenigen, die nicht damit umgehen können, auch mit der Zeit die Sichtweise. Vielleicht können sie sich ja an uns Perverse gewöhnen.

Das ganze als gemeinsames Wochenende mit einer Partnerin zu planen und durchzuführen, bedient bei mir ganz viele Aspekte: Ich bin zugleich in der submissiven Rolle (als in Latex vorgeführter) und auch in der dominanten (der seine Partnerin so vorführt), ich bin zugleich ein Stück weit exhibitionistisch (indes ich will, das man mich so ansieht, auch wenn überhaupt nicht nackt bin) und voyeuristisch (indes ich meine Partnerin in ihrem Outfit ansehen will).

Ich muss da vielleicht auch anmerken, dass ich da immer neidisch auf Frauen bin. Ihr habt deutlich mehr Möglichkeiten, Eure erotische Seite zu zeigen. (Ja ich weiß, dass das durchaus auch ein Problem ist. Darf ich mir die Diskussion um Belästigung und so weiter an dieser Stelle sparen?) Frau kann mit der Tiefe des Dekolletes, der Kürze des Rockes, der Durchsichtigkeit der Bluse usw. sehr fein spielen und sich so ihren eigenen Wünschen nach an- und ausziehen. Als Mann sind mir diese Möglichkeiten bei weitem nicht so gegeben. Ich kann eine knallenge Hose anziehen, die meinen wohlgeformten Po betont. Das war es dann aber auch fast schon. Muskelshirt oder eine Hose, die auf der Vorderseite eine pralle Beule zeigt, gelten eher als prollig, denn sexy.

So wäre dann das Latex-Wochenende auch ein "wenn schon denn schon". Ich weiß, dass ich ein Stück über die Strenge schlage. Deshalb mache ich das auch nicht in der Heimatstadt und nicht auf der Arbeit. Aber ich versuche damit nicht wirklich inakzeptabel zu weit zu gehen. Ich akzeptiere und provoziere, dass viele, die mich so sehen, das nicht genießen. Und ich hoffe, dass vielleicht doch mal ein erfreuter Blick, ein Lächeln oder eine andere positive Reaktion kommt. Zur Sicherheit habe ich eine Partnerin dabei, die mit mir gemeinsam den Spaß hat.

Gabi, wo wäre denn für Dich die Grenze, wenn Du Dein Fantasie-Latex-Hotel verlassen müsstest? Was würdest Du Dich noch trauen, was wäre für Dich o.k. und wo beginnt für Dich das No-Go?

Gruß
Karl
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Ich, Seilchen, distanziere mich hiermit vom Inhalt dieses Beitrags und mache mir diesen in keiner Weise zu eigen. 13.02.2016 19:30
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